"Too Good to Go"

Geld sparen und Lebensmittel per App vor der Mülltonne retten

APA/AFP/MANJUNATH KIRAN
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Wir schmeißen zu viele genießbare Lebensmittel weg. Egal ob im Einzelhandel, in Restaurants oder zuhause. Das Team von „Too Good to Go“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Lokale und Kunden zu vernetzen und „Überraschungssackerl“ zu günstigen Preisen anzubieten.

Wir konsumieren im Überfluss. Das hat zur Folge, dass täglich Gebäck, Joghurt, Milch, Obst und Gemüse in der Mülltonne landen. 1,3 Milliarden Tonnen werden jährlich an Lebensmittel weggeworfen. In Privathaushalten, im Einzelhandel und auch in Restaurants. Schätzungen zufolge gehen 40 Prozent der weggeworfenen Lebensmittel auf Privathaushalte zurück, ebenfalls 40 Prozent auf den Hersteller. Für die restlichen 20 Prozent zeichnet die Gastronomie verantwortlich.

300 Euro wirft im Schnitt jeder Österreicher pro Jahr in den Mistkübel. Das Startup "Too Good to Go" hat sich zum Ziel gesetzt, diesem Fünftel an Lebensmittelverschwendung etwas entgegen zu setzen. Per App können Kunden die "Überraschungssackerl" kaufen. Um ein Drittel günstiger als zum Normalpreis werden Speisen verkauft. Bezahlt wird direkt in der App, per Kreditkarte oder Google Pay oder per Sofort-Überweisung. Was drin ist bleibt bis zur Abholung - wie der Name schon sagt - eine Überraschung.

Vom Semmerl bis zum Kuchen bis hin zu Mittagsangeboten enthält die App bislang in Österreich kleinere Partner. Neben Bäckereien und einigen asiatischen Läden, haben sich auch einige Hotels angeschlossen. Seit kurzem zählt "Too Good to Go" auch die Fischkette Nordsee und das BackWerk zu den Kooperationspartnern.

Die Partner können die Menge variieren und die Nutzer bekommen über das Angebot hilfreiche Informationen, wie sie zu den Lebensmitteln kommen und wie zufrieden andere Kunden mit dem Service waren. Es ist auch möglich, die Lebensmittel in mitgebrachte Behälter füllen zu lassen, um weiteren Plastikmüll zu vermeiden.

„Good to Go“ im Gespräch mit Supermarktketten

Das 2015 in Kopenhagen gestartete Unternehmen schafft in Städten wie Paris oder Amsterdam bereits einen 99-prozentigen Verkauf der Lebensmittel. In Deutschland arbeitet das Startup bereits mit Geschäften wie Edeka und Carrefour zusammen. In deren Überraschungssackerl befinden sich dann Produkte, die beim Transport leicht beschädigt wurden und so nicht mehr in den Verkauf dürfen.

Auch in Österreich sollen bereits Gespräche mit großen Supermarktketten geführt werden.

Von der App profitieren alle, davon sind die Verantwortlichen der App überzeugt. Einerseits können die Unternehmen, die mitmachen, an Entsorgungskosten einsparen, da weniger im Müll landet. Die Nutzer profitieren von den Schnäppchen und tun dabei etwas Gutes. Die App-Betreiber verdienen auch, denn jede Bestellung wird mit 1,19 Euro entlohnt. Aber der größte Profiteur sei die Umwelt, denn mit jedem geretteten Essen könnten 2,5 Kilogramm CO2 eingespart werden. Seit Beginn von "Too Good to Go" konnten demnach 57.465 Tonnen CO2 eingespart werden.

>>> „Too Good to Go"

(bagre)

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