Syrien: Russland will friedlichen Kurden Sicherheit garantieren

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TOPSHOT-SYRIA-TURKEY-CONFLICT-KURDSAPA/AFP/BAKR ALKASEM
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Der russische Verteidigungsminister verspricht den kurdischen Zivilisten, dass sie in der Sicherheitszone an der türkischen Grenze bleiben können. Mit dem Deal zwischen der Türkei und Russland sind die Kurden aber nicht vorbehaltslos einverstanden.

Russland hat den friedlichen syrischen Kurden einen Verbleib in der 30 Kilometer breiten Sicherheitszone im Norden des Landes an der Grenze zur Türkei zugesichert. Es gebe keine Notwendigkeit, dass friedliche Bürger ihre Wohnungen verließen, sagte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu einer Mitteilung zufolge am Mittwochabend.

Demnach äußerte er sich in einer Videokonferenz mit den von der Kurdenmiliz YPG dominierten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF). Garanten für Sicherheit seien die russische Militärpolizei und die syrischen Grenzsoldaten, sagte Schoigu demnach in dem Gespräch mit SDF-Kommandant Mazloum Kobani Abdi.

Zugleich kündigte Schoigu an, die Patrouillen russischer Kräfte noch auszuweiten und die Zahl der Einheiten an der syrisch-türkischen Grenze zu erhöhen. Abdi dankte der Mitteilung zufolge Russland und Präsident Wladimir Putin für die Gewährleistung der Sicherheit des kurdischen Volkes sowie für die Schritte, die zu der Waffenruhe geführt hätten. Der Kommandant bestätigte demnach, dass Russen und Syrer ihre Posten bezogen hätten. "Wir leisten ihnen jede Hilfe und Unterstützung", wurde der General zitiert.

Sotschi-Deal: Russland und Türkei einigten sich auf Waffenruhe

Durch den Abzug der US-Truppen sahen sich die Kurden zuletzt zum Dialog mit dem syrischen Regime gezwungen. Am Dienstag hatten sich Russland als Unterstützer der syrischen Regierung sowie die Türkei auf eine neue Waffenruhe im Norden Syriens geeinigt. Zudem vereinbarten sie, dass sich die YPG aus dem Gebiet an der syrischen-türkischen Grenze zurückziehen muss, das sie bisher kontrollierte. Den koordinierten Militäreinsatz in Nordsyrien handelten der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Putin bei einem Treffen in Sotschi aus. Nach dem Rückzug der USA zementiert damit vor allem Russland seinen Einfluss in der Region.

Am Mittwoch überquerte ein erster Konvoi der russischen Militärpolizei auf dem Weg zur syrisch-türkischen Grenze den Euphrat. Der Türkei fällt laut der Vereinbarung die alleinige Kontrolle über ein 120 Kilometer langes Gebiet zwischen Ras al-Ain und Tal Abyad im Norden Syriens zu. Westlich und östlich dieser von der Türkei beanspruchten "Sicherheitszone" sollen die türkischen und russischen Einheiten künftig in einem zehn Kilometer tiefen Streifen gemeinsam patrouillieren.

Kurdischer Kommandant sieht noch Diskussionsbedarf

Wie die SDF mitteilte, dankte General Abdi Schoigu, dass Russland der Zivilbevölkerung die "Geißel" des Krieges erspare. Abdi habe aber auch "Vorbehalte gegenüber einigen Punkten" der Vereinbarung zwischen Russland und der Türkei geäußert. Diese erforderten "weitere Diskussionen".

(APA/dpa/AFP/red.)

(APA/dpa/AFP/red.)

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