Grausamer Scherz

Anrufer gaukelte Autor vor, er bekomme Nobelpreis

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Booker prize winning author John Banville poses in New York November 8, 2005. The Irish writer won t..(c) Reuters/Brendan McDermid
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Ein Mann machte John Banville vor, er bekomme den Literaturnobelpreis. Die Telefonnummer war jene der Schwedischen Akademie. Doch von dort kam der Anruf nicht.

Die Schwedische Akademie hat in einem „Scherzanruf" beim irischen Schriftsteller John Banville ermittelt. Dieser war kurz vor der Bekanntgabe der Literaturnobelpreise von einem Mann angerufen worden, der sich als Ständiger Sekretär ausgab. In dem Telefonat sei ihm erzählt worden, er habe den Literaturnobelpreis gewonnen. Später habe der Mann noch einmal zurückgerufen und eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, wonach es in letzter Minute Meinungsverschiedenheiten in der Akademie gegeben habe, weshalb er den Preis doch nicht erhalte.

Die angezeigte Nummer im Display war die der Akademie in Stockholm. Doch der Anruf kam nicht von der Schwedischen Akademie. Das teilte das Gremium am Mittwoch in Stockholm mit. Die Akademie habe die Liste mit den ausgehenden Telefongesprächen geprüft. "Es kann ausgeschlossen werden, dass der Anruf von einem der Akademie-Telefone aus getätigt wurde", hieß es in einer Mitteilung.

Autor vermutet Groll gegen die Akademie

Banville gilt als möglicher Kandidat für den Nobelpreis. Er wurde unter anderm mit dem Man Booker Preis für „Die See", dem Irish Book Award, dem Franz-Kafka-Literaturpreis und 2013 mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur ausgezeichnet. Der Autor vermutet, der Anruf sei von einer Person getätigt worden, die Groll auf die Akademie hege.

Die Vergabe-Institution des Nobelpreises hatte sich im vergangenen Jahr in einer schweren Krise befunden, die von einem Skandal herrührte. Deshalb war die Preisvergabe 2018 ausgefallen. Sie wurde letztlich gemeinsam mit der Bekanntgabe des diesjährigen Preisträgers nachgeholt, als Sieger gingen Olga Tokarczuk und Peter Handke hervor.

(APA/dpa)

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