Polanskis neuer Film wird von Protesten begleitet

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Ausgerechnet den Titel „J'accuse“ gab Roman Polanski seinem neuen Film, in dem es um einen Justizirrtum geht. Frauenrechtlerinnen demonstrieren vor dem Kinostart.

Der Start des neuen Films von Oscar-Preisträger Roman Polanski wird in Frankreich von Protesten begleitet: Frauenrechtlerinnen demonstrierten am Dienstagabend in Paris vor einem Kino, in dem "Intrige" (Originaltitel: J'accuse) gezeigt werden sollte. Sie nannten den Regisseur einen "Vergewaltiger" und warfen der Filmbranche ein "Schweigekartell" vor.

In Frankreich läuft derzeit eine breite eine Debatte über sexuelle Übergriffe im Filmgeschäft, nachdem Schauspielerin Adele Haenel den Regisseur Christophe Ruggia öffentlich der sexuellen Übergriffe beschuldigt hat, als sie zwischen zwölf und 15 Jahre alt war. Kurz vor dem Kinostart von Polanskis neuem Film hat nun am vergangenen Freitag die französische Schauspielerin Valentine Monnier den Regisseur beschuldigt, sie 1975 als 18-Jährige vergewaltigt zu haben.

Polanski weist die Vorwürfe zurück. In den vergangenen Jahren wurde er bereits von drei weiteren Frauen des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Bis heute kann er zudem nicht in die USA einreisen, nachdem er 1977 Sex einer damals 13-Jährigen hatte und seither wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen polizeilich gesucht wird.

In Polanskis neuem Film "Intrige" geht es um die Dreyfus-Affäre, den Fall des jüdischen Offiziers Alfred Dreyfus, der 1894 in Frankreich zu Unrecht wegen Landesverrats verurteilt wurde. Einige Kritiker werfen dem Holocaust-Überlebenden Polanski vor, sich mit dem Film selbst zum Opfer einer Intrige stilisieren zu wollen. Das liegt nahe: Schließlich geht es in dem Film um einen der berühmtesten Justizirrtümer der französischen Geschichte.

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(APA/AFP)

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