Smartphone-Sicherheit

Nicht nur Augen zu und durch

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Das Smartphone ist ständiger Begleiter und das Zuhause des digitalen Ich. Geschützt ist es meist aber nur unzureichend.

Wien. Smartphones sind wahre Datenschätze. Dabei sind es nicht nur die offensichtlichen Informationen, die ausgelesen werden können. Über das Handy kann der Besitzer sehr gut analysiert werden, inklusive Bewegungsprofil. Wie häufig wird telefoniert? Wer sind die Kontakte? Welche Informationen sind im Telefonbuch gespeichert? Nur Nummer und Name oder auch der Geburtstag, Adresse und gar Arbeitsstelle und Position?

Kalender, ob Google oder Microsoft Exchange, sind auch eine Fundgrube, genauso wie Google Maps, das über „Meine Orte“ alle Stationen des vergangenen Jahres zeigt. Der Tagesablauf lässt sich so skizzieren.

Ist der Handybesitzer auch noch Hobbyfotograf, bekommt man nicht nur schöne Aufnahmen zu sehen. Sondern über die Exif-Daten können auch Datum, Uhrzeit und der Standort ausgelesen werden. Denn die Kamera speichert sowohl Bild als auch Datum, Uhrzeit und den Standort. Und dann geht es erst an die SMS, WhatsApp, Messenger und die Bank-App – wenn sie sich auch ohne Fingerabdruck oder PIN-Eingabe öffnen lässt.

Datenschützer warnen regelmäßig davor, dass im Fall eines Verlusts oder Diebstahls viel mehr als nur das Gerät verloren geht. Dennoch werden Smartphones weniger geschützt als das Eigenheim oder der PC im Büro. Dabei bieten Hersteller und App-Anbieter zahlreiche Möglichkeiten, um das Gerät und die darauf befindlichen Daten vor Fremdzugriff zu schützen. Der Inhalt von Nachrichten und E-Mails kann auf dem Startbildschirm ausgeblendet werden. Es ist zudem möglich, in den App-Einstellungen die Zugriffsrechte einzuschränken. Eine Telefon-App sollte Zugriff auf die Kontakte haben. Eine Taschenlampe wird diese nicht brauchen.

Essenziell ist die Aktivierung einer Sperre des Smartphones. Ein sechsstelliger PIN-Code ist dabei noch immer sicherer als ein Muster. Fingerprint-Sensoren und die Face-ID von Apple gelten als sicher, weil bislang kein Fall von Missbrauch bekannt ist. Wird einem das iPhone aber vor die Nase gehalten, hilft nur, die Augen zuzumachen, sonst ist die „Tür“ geöffnet.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.11.2019)

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