Stimmungshoch für Tories in Umfragen. Ex-Geliebte klagt den Teflon-Premier an, sie wie ein „kleines Monster“ behandelt zu haben.
Wien/London. Boris Johnson und die Tories verstolperten zwar den Wahlkampfstart. Dennoch könnte es momentan fast nicht besser laufen für den Premier und seine Partei. Die Umfragen prognostizieren den Konservativen einen Vorsprung von mehr als zehn Prozentpunkten. Laut Meinungsforschungsinstitut YouGov liegt die Regierungspartei sogar bei 45 Prozentpunkten gegenüber 28 für Labour, was in einem Wahltriumph münden könnte. In Anspielung auf sein Vorbild Winston Churchill startete Johnson den Wahlkampf denn auch vor seinem Amtssitz in der Downing Street siegesgewiss mit dem Victory-Zeichen.
Premierministerin Theresa May hatte 2017 zwar einen sicheren Wahlsieg gegen Labour-Chef Jeremy Corbyn beinahe noch aus der Hand gegeben. Doch Labour ist diesmal tief gespalten – nicht nur zwischen dem Brexit-Lager und den Proeuropäern. Corbyn polarisiert die eigenen Reihen mehr denn je. Tom Watson, sein Stellvertreter, ist kürzlich zurückgetreten, und zwei Abgeordnete plädierten in einer öffentlichen Protestaktion sogar für die Wahl der Tories. Der Vorwurf des Antisemitismus, durch eine neue Unterschriftenkampagne von Corbyn-Kritikern angefacht, will zudem nicht verstummen. Am Sonntag schloss Corbyn eine Koalition unter Labour-Führung aus.