Die ehemalige Meinl Bank hat ihre Banklizenz verloren und muss nun etwa 80 Millionen Euro an Einlagen auszahlen. Die Kunden stehen vor der Zentrale am Wiener Bauernmarkt in Schlangen, um an ihr Geld zu kommen.
Das prachtvolle Gebäude am Wiener Bauernmarkt, gleich ums Eck des Stephansdoms, wirkt heute wenig einladend. Vor allem nicht, wenn man in die Zentrale der Anglo Austrian Bank (AAB) will, die bis vor kurzem noch Meinl Bank hieß und vor einigen Tagen ihre Banklizenz verloren hat.
Ein Blatt Papier in Klarsichtfolie mit dem Firmennamen weist darauf hin, dass man hier richtig ist. Eine Spanplatte versperrt den Weg zum Aufzug, der normalerweise direkt in die Filiale führt, dieser Tage aber „aufgrund von Umbauarbeiten“ nicht zur Verfügung steht. Nimmt man die Stiegen in den ersten Stock, wo die Anglo Austrian Bank residiert, hat man das Gefühl, man stehe vor einer Diskothek: Eine lange Schlange hat sich vor der weißen Flügeltüre gebildet, ein stämmiger Türsteher in Privatkleidung sorgt vor dem Eingang freundlich, aber bestimmt für Ordnung, drinnen sind ebenfalls zwei auffallend junge Assistenten positioniert.