Vierte Runde

Verhärtete Fronten im Ringen um Handels-KV

START DER KV-VERHANDLUNGEN IM HANDEL: MARCHHART / BUCHMUeLLER / PALKOVICH / MUeLLAUER
START DER KV-VERHANDLUNGEN IM HANDEL: MARCHHART / BUCHMUeLLER / PALKOVICH / MUeLLAUERAPA/GEORG HOCHMUTH
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Die Verhandlungen um einen neuen Kollektivvertrag im Handel gehen in vierte Runde. Forderung und Angebot liegen noch weit auseinander. Die Gewerkschaften drohen mit weiteren Betriebsversammlungen.

Die Verhandlungen für einen neuen Handels-Kollektivvertrag werden heute Donnerstag fortgesetzt. Im Vorfeld der vierten Runde, die ab 11.00 Uhr über die Bühne geht, hat die Gewerkschaft mit mehr als 200 Betriebsversammlungen den Druck erhöht. Das Angebot der Arbeitgeber und die Forderungen der Gewerkschaft liegen derzeit noch weit auseinander.

"Sollte wieder kein akzeptables Angebot am Tisch liegen, werden die unterbrochenen Betriebsversammlungen wieder aufgenommen, um weitere Schritte zu setzen", wird der Vorsitzende des GPA-djp-Wirtschaftsbereiches Handel, Martin Müllauer, in einer Aussendung zitiert. Die Gewerkschaft sei "zu einer Fortführung des zuletzt eingeschlagenen konstruktiven Verhandlungsweges bereit", es werde aber "Zeit für einen fairen Abschluss". Der Kollektivvertrag gilt für 413.000 Angestellte und 15.000 Lehrlinge im österreichischen Handel.

Die Arbeitgeberseite hat in der dritten KV-Runde ihr Gehaltsplus-Angebot um 0,1 Prozentpunkte auf 2,0 Prozent erhöht und eine Steigerung der Lehrlingsentschädigungen von 7,33 Prozent bestätigt. Die Gewerkschaft forderte zu Beginn der KV-Verhandlungen Ende Oktober ein Plus von durchschnittlich 4,4 Prozent, drei Freizeittage und 130 Euro Schulstartgeld für Lehrlinge.

Signale für Kompromiss

WKÖ-Handelsobmann Peter Buchmüller ist zuversichtlich, in der vierten Verhandlungsrunde einen Abschluss zu schaffen. Das KV-Mindestgehalt auf 1.700 Euro brutto anzuheben, sei aber nur "nur mit großen Zugeständnissen in allen anderen Bereichen" möglich, sagte Buchmüller . Man werde "nicht zu jedem Preis abschließen".

Auch die Gewerkschaft signalisiert Kompromissbereitschaft: "Wir sind bereit, auf die Arbeitgeber-Seite zuzugehen, wenn sie bereit sind, faire Rahmenbedingungen in Freizeitsachen, in Arbeitszeitfragen zu bieten, aber auch wenn sie bereit sind, beim Gehalt vor allem auch die unteren Einkommen stärker anzuheben", sagte die gewerkschaftliche Chefverhandlerin Anita Palkovich von der GPA-djp im Ö1-"Morgenjournal".

(APA)

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