Die Vorwürfe gegen US-Präsident Donald Trump werden immer massiver. In jeder Anhörung wird er von weiteren Zeugen belastet. Trotzdem stehen die Republikaner nach wie vor fast geschlossen hinter Trump.
New York. Viel hatten sich die Demokraten von Gordon Sondland erwartet, und der von Donald Trump nominierte EU-Botschafter sollte sie nicht enttäuschen. Unmissverständlich kommunizierte der Multimillionär, der den jetzigen Präsidenten im Wahlkampf 2016 noch großzügig unterstützt hatte, seine Meinung. Demnach habe Trump in der Ukraine versucht, seine Macht zu seinem politischen Vorteil zu missbrauchen.
Es ist beachtlich, denn viel eindeutiger als Sondland kann sich ein Kronzeuge in den Hearings zu einer potenziellen Amtsenthebung Trumps nicht mehr ausdrücken: Es sei offensichtlich gewesen, so Sondland, dass der Präsident die Freigabe von Hilfsgeldern an Kiew von Ermittlungen gegen Trumps politischen Widersacher Joe Biden abhängig gemacht habe. Damit reiht sich Sondland in eine immer größer werdende Gruppe von Diplomaten, Beratern und Offizieren ein, die den Präsidenten schwer belasten. Auch am Donnerstag führte der Kongress die öffentlichen Anhörungen fort. Fiona Hill, bis Sommer als Russland-Expertin im Nationalen Sicherheitsrat tätig, forderte die Republikaner auf, härter mit Trump ins Gericht zu gehen. Dem Machtmissbrauch sollten auch die Republikaner „mehr Aufmerksamkeit widmen“, sagte sie.