Seegrenzen

Botschafter-Ausweisung aus Griechenland für Erdogan ein Skandal

President of Turkey Recep Tayyip Erdogan adresses the audience during the official opening of the new Cambridge Central Mosque
President of Turkey Recep Tayyip Erdogan adresses the audience during the official opening of the new Cambridge Central Mosque(c) REUTERS
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Der türkische Präsident sieht sich hinsichtlich des Seegrenzen-Abkommens mit Tripolis im Recht.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat scharfe Kritik an der Entscheidung Griechenlands geübt, den libyschen Botschafter in Athen wegen eines umstrittenen Deals über Seegrenzen im Mittelmeer des Landes zu verweisen. Dies sei ein "Skandal", sagte Erdogan am Samstag vor Mitgliedern seiner AK-Partei.

Die Regierung in Athen hatte mit der Ausweisung auf ein Abkommen zwischen der Türkei und Libyen über Seegrenzen im Mittelmeer reagiert. Das vergangene Woche unterzeichnete Seegrenzen-Abkommen verstößt nach Einschätzung Griechenlands gegen das internationale Seerecht.

Athen betont immer wieder, dass die Türkei und Libyen mit dem Abkommen den griechischen Festlandsockel südlich der Insel Kreta und der Inselgruppe der Dodekanes - dazu gehört auch die Touristeninsel Rhodos - verletzen. Südlich von Kreta werden reiche Erdgasvorkommen vermutet. Die Türkei vertritt hingegen die Auffassung, diese Inseln hätten nur Hoheitsgewässer und keinen Festlandsockel.

Die Türkei hatte bereits vor dem umstrittenen Abkommen nahe Zypern mit Bohrungen nach Erdgas begonnen und damit sowohl die Europäische Union als auch die griechischen Zyprioten auf der seit 1974 in den griechisch geprägten Süden und den nur von der Türkei als Staat anerkannten türkischen Norden geteilten Insel tief verärgert. Das EU-Mitglied Zypern betrachtet das betroffene Gebiet als seine exklusive Wirtschaftszone. Erdogan erklärte indes am Samstag, die Bohrungen würden fortgesetzt. "Wir haben dort Rechte als Garantiegeberland. Wir werden unsere völkerrechtlichen Rechte bis zum Ende nutzen".

(APA/dpa)

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