Soziologie

Teilnehmende Forschung mit Bettlern

„Die Mehrheit der befragten Roma würde zum Gelderwerb Arbeit bevorzugen“, sagt die Soziologin Erika Geser-Engleitner.
„Die Mehrheit der befragten Roma würde zum Gelderwerb Arbeit bevorzugen“, sagt die Soziologin Erika Geser-Engleitner. (c) REUTERS (Bob Strong)
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Vorarlberger Forscherinnen zeigen die Lebensrealitäten der Roma auf, die als bettelnde Notreisende durch das Land ziehen. Gewalt und Perspektivenlosigkeit prägen den Alltag der Großfamilien, die für die Studie befragt wurden.

Vorarlberg erlebte ab 2013 eine große gesellschaftliche Veränderung: In dem Bundesland war davor Betteln generell verboten, die Menschen waren nicht daran gewöhnt, dass etwa suchtkranke oder obdachlose Menschen um Schillinge oder Euro schnorren.

Durch ein Urteil des Verfassungsgerichtshofs wurde das generelle Verbot aber als rechtswidrig – gegen den Gleichheitsgrundsatz – erklärt und ab Dezember 2013 Betteln im Vorarlberger Sicherheitspolizeigesetz geregelt, wonach nur mehr „aggressives“ und „organisiertes“ Betteln sowie Betteln mit Kindern verboten ist. „Ab diesem Zeitpunkt waren Bettelnde ein völlig neues Phänomen: Die Leute haben anders ausgeschaut, man hat ihnen angesehen, dass sie fremd sind. Das hat der bürgerlichen Gesellschaft immens aufgestoßen“, erzählt Erika Geser-Engleitner von der FH Vorarlberg.

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