Nach dem Auffliegen angeblicher Terrorpläne hält die Polizei an ihren Sicherheitsmaßnahmen fest. Man sei ohnehin mit genügend Kräften präsent.
Wie am Montag bekannt wurde, soll eine tschetschenische Gruppe Anschläge zwischen Weihnachten und Neujahr in mehreren europäischen Städten geplant haben - darunter auch in Wien. Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen werde es dadurch nicht geben, hieß es von der Wiener Polizei am Dienstag. Wiens Weihnachtsmärkte werden nach einem vor der Adventzeit erarbeiteten Sicherheitskonzept geschützt - und weitere Maßnahmen hält man nicht für nötig. Denn die Exekutive ist ohnehin mit zivilen und uniformierten Kräften auf den Märkten präsent. Wie viele es sind, wollte die Polizei am Dienstag nicht sagen.
Bei der Erarbeitung des Sicherheitskonzeptes wurde eng zwischen allen Beteiligten - Veranstalter, Stadt Wien und Exekutive - kooperiert. Dabei kam man zu dem Schluss, dass dabei das öffentliche Leben nicht in einer unzumutbaren Art und Weise eingeschränkt werden darf, erläuterte die Wiener Polizei.
Poller schützen Märkte zusätzlich
Nach dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin im Jahr 2016 wurden die österreichischen Sicherheitskräfte vorübergehend in verstärkte Alarmbereitschaft versetzt. Im Anschluss wurden bei neuralgischen Plätzen wie beim Rathaus, bei der Kärntner und der Mariahilfer Straße Sicherheitsmaßnahmen wie Poller errichtet.
Am Montag war - behördlich nicht bestätigt - bekannt geworden, dass drei junge tschetschenische Männer eine Serie von Sprengstoffanschlägen - einen davon am Weihnachtsmarkt am Wiener Stephansplatz - geplant haben sollen. Einer von ihnen, ein 24-jähriger Islamist, wegen terroristischer Vereinigung bereits vorbestraft, soll laut einem anonymen Hinweisgeber die Taten im Gefängnis geplant haben. Zwei angebliche Helfer waren vergangene Woche vom Landesgericht Wiener Neustadt in U-Haft genommen worden. Der Hauptverdächtige wurde mittlerweile in ein Hochsicherheitsgefängnis verlegt.
Deutsche informiert
Die Polizei nahm auch Kontakt mit Behörden in Deutschland auf. Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) sei am Montag über den Fall informiert worden, berichtete der BKA-Chef Holger Münch am Dienstag laut der deutschen Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Fragen zu Details konnte Münch nach eigenen Angaben noch nicht beantworten.
Weitere Details waren am Dienstag nicht zu erfahren. Denn die Causa wird als Verschlussakt geführt, sowohl die Strafverfolgungsbehörden als auch das Innenministerium zeigten bei medialen Anfrage größte Zurückhaltung.