Verkehr

Wie U1-Fahrgäste umdenken müssen

Die Bahnsteige der U1 Station Karlsplatz sind gesperrt, weil Kabel nach einem Brand auszutauschen sind. Die Passagiere müssen ausweichen.
Die Bahnsteige der U1 Station Karlsplatz sind gesperrt, weil Kabel nach einem Brand auszutauschen sind. Die Passagiere müssen ausweichen.(c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
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Mit anderen U-Bahn-Linien, mit dem Taxi oder zu Fuß: Wer derzeit das Stadtzentrum öffentlich erreichen will, muss umdenken. Denn die U1 fährt wohl noch ein paar Tage nicht.

Wien. Derzeit sind sie in jeder U-Bahn und auf jedem Bahnsteig zu hören. Die Durchsagen, dass die U-Bahn-Linie 1 zwischen den Stationen Hauptbahnhof und Schwedenplatz nicht verkehrt. Ausgerechnet vor Weihnachten ergibt das ein fast amüsantes Bild, wenn man etwa die Station Stephansplatz mit der U3 quert. Normalerweise fungiert die Station als eine gut geschmierte Drehschreibe.

Hier verlassen unzählige Menschen eine volle U3 oder steigen in eine halb leere wieder ein. Nicht so am Dienstagvormittag, als fast niemand die U3 hier verlassen wollte, die auch gar nicht so voll war. Wohl eine Ausnahme, denn natürlich drängt es sich nun in den anderen Verkehrsmitteln umso mehr. Wie geht es nun weiter?

1 Wie lange fährt die U1 nun die betroffenen Stationen nicht an?

So, wie es aussieht, wird die U1 noch bis Sonntag in besagten Stationen gesperrt sein. Ein Pech nicht nur für Wiener, denn natürlich ist die Woche vor Weihnachten auch für Touristen relevant. Sie sind wohl besonders auf die unkomplizierte U-Bahn und die Stationen, die sich im Kern von Wien befinden, angewiesen. Durch die Zwangspause ist das Stadtzentrum zumindest mit der U-Bahn nicht vom Hauptbahnhof aus erreichbar. Betrieb gibt es lediglich zwischen den Stationen Leopoldau und Schwedenplatz sowie Oberlaa und Hauptbahnhof. Die Wiener Linien empfehlen daher, großräumig auszuweichen – also etwa auf andere U-Bahn-Linien oder die Schnellbahn. Wer kein Taxi verwenden will, erreicht das Stadtzentrum derzeit wohl am besten zu Fuß. Dass die Arbeiten doch einige Tage dauern, liegt laut Wiener Linien an der komplizierten Infrastruktur im betroffenen Bereich. Mehr als 100 Kabel mit zum Teil äußerst komplexen Strängen müssten getauscht werden.

2 Wie ist es denn überhaupt genau zu der Sperre gekommen?

Ursache für den Teilausfall war ein Brand in der Station Karlsplatz am Montag, der durch Funkenflug bei Schleifarbeiten ausgelöst worden sein dürfte. Dabei wurden auch für den U-Bahn-Betrieb notwendige Kabel beschädigt, die nun getauscht werden müssen. Mehr als 100 Leute seien Tag und Nacht im Einsatz, um den Schaden zu beheben, hieß es am Dienstag seitens der Wiener Linien.

3 Welche Möglichkeiten gibt es zum Ausweichen?

Damit die Strecke Hauptbahnhof und Schwedenplatz verbunden wird, fährt die Straßenbahnlinie D ab Dienstag über den Franz-Josefs-Kai und weiter nach Nußdorf. Die Buslinie 13A wird zudem zwischen den Haltestellen Neubaugasse und Hauptbahnhof durch zusätzliche Fahrzeuge verstärkt. Empfohlen wird auch der Umstieg auf die Schnellbahn, die zumindest den Bahnhof mit der Station Wien Mitte oder auch mit dem Praterstern verbindet.

4 Wie wirkt sich der Ausfall auf die anderen Verkehrsmittel aus?

Die Sperre macht sich bereits bemerkbar. Stationen und Züge der nicht betroffenen Linien, wie U2 und U3, aber auch die U4, gelangen derzeit an die Kapazitätsgrenzen. Der zu dieser Jahreszeit ohnehin große Andrang ist dort nun noch massiver. Auf den jeweiligen Strecken ist man nun ebenfalls in dichteren Intervallen unterwegs – soweit dies möglich sei, heißt es seitens der Wiener Linien.

5 Was war am Dienstag in der Früh mit der U2 los?

Rund läuft derzeit bei den Wiener Linien nichts. Auch bei der U2 kam es am Dienstag im Frühverkehr zu Verzögerungen. Grund war eine Stellwerkstörung zwischen den Stationen Krieau und Donaumarina. Ein Rettungseinsatz in der Station Messe sorgte zusätzlich für Verzögerungen. Hier konnte die U2 nur auf einem Gleis verkehren. Deshalb konnte die U2 die Strecke nur langsam befahren, wodurch es zu unregelmäßigen Fahrzeiten und Verzögerungen kam. (APA/win)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.12.2019)

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