Hat der ehemalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache seine Parteifreunde beschatten lassen? Über neue und alte Skandale nach Ibiza: von Spionen bis zu Spesen.
Wien. Als Heinz-Christian Strache am 17. Mai Videoausschnitte eines vergangenen Sommerabends auf Ibiza sehen musste, witterte er eine Verschwörung gegen seine Person. Eine Verschwörung aus dem Ausland, von Geheimdiensten, von politischen Gegnern und Journalisten. Und, möglicherweise, auch von seiner eigenen Partei. Schon damals wurde in der FPÖ getuschelt, ein anderer Gast auf Ibiza könnte ihm die Falle gelegt haben: Johann Gudenus, bis zu seinem Rücktritt geschäftsführender Klubobmann im Parlament. Möglich, dass Gudenus selbst erpresst worden sei oder aus anderen Gründen bei der Intrige gegen seinen Parteichef mitmache, so die Überlegung.
Strache hatte zu diesem Zeitpunkt zwar seine politischen Funktionen verloren, aber nicht seine finanziellen Unterstützer. Die Freiheitlichen deckten nach wie vor die Kosten ihres langjährigen Chefs. Für das gemietete Haus in Klosterneuburg, für Straches Chauffeur, sein Sicherheitspersonal und für seinen Rechtsanwalt. Aber nicht nur das: Strache soll auch einen Detektiv beauftragt haben, einige Parteifreunde zu beschatten. Einer davon: Gudenus. Eine entsprechende Rechnung ging laut FPÖ an die Partei. Straches Spesen, Konten und Rechnungen holen die Partei in den vergangenen Monaten immer wieder ein. Ein Überblick.