Staatsoper mit Petra Bohuslav, Akademie ohne Simona Noja

Die Wiener Staatsoper bekommt eine neue Geschäftsführerin.
Die Wiener Staatsoper bekommt eine neue Geschäftsführerin.APA/HELMUT FOHRINGER
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Die Wiener Staatsoper bekommt eine neue Geschäftsführerin. Die Chefin der Ballettakademie ist abberufen.

Die Wiener Staatsoper durchlebt bewegte Zeiten: Während sich die neue Leitung formiert, leidet das Haus an Nachwirkungen des Ballettskandals. Nach dem Endbericht der Sonderkommission zur Klärung der Missstände an der Ballettakademie wurde die Direktorin der Akademie, Simona Noja-Nebyla, ihres Amtes enthoben (aber nicht entlassen). Ihre Aufgaben übernimmt die kaufmännische Ballettchefin Simone Wohinz. Über die Nachbesetzung entscheidet die neue Staatsopern-Direktion. Auch der scheidende Ballettdirektor Manuel Legris soll nicht mehr als künstlerischer Leiter der Akademie agieren – diese Funktion übernimmt Staatsoperndirektor Dominique Meyer.

Bohuslav: Von den Casinos nach NÖ

Freitag wurde auch bekannt, dass die NÖ-Landesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) Thomas W. Platzer als kaufmännische Geschäftsführerin der Staatsoper nachfolgen wird. Die 54-jährige Wienerin wird das Haus ab 1. September 2020 an der Seite von Bogdan Roščić führen, der ab 1. Juli Staatsopern-Direktor ist. Bohuslav ist promovierte Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlerin und war u. a. im Marketing der Rogner-Thermen Blumau und Stegersbach tätig, 1996 wurde sie Geschäftsführerin des Archäologieparks Carnuntum, ab 1998 leitete sie die Arge Donauland. 2001 kam sie als erste Frau in eine leitende Position bei den Casinos Austria – und wurde Geschäftsführerin des Congress-Casino Baden. 2004 zog sie für die ÖVP in die NÖ-Landesregierung ein, wo ihr als Landesrat für Wirtschaft, Tourismus und Sport Jochen Danninger nachfolgen wird (siehe S. 9). (APA/i. w.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.12.2019)

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