Lebensmittel

Wo der Wirt sein Schnitzel kauft

Mehr als die Hälfte von allem Rind- und Schweinefleisch, das in der Gastronomie auf den Tisch kommt, wird importiert.
Mehr als die Hälfte von allem Rind- und Schweinefleisch, das in der Gastronomie auf den Tisch kommt, wird importiert. Westermann / Caro / picturedesk
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Supermärkte springen voll auf den Trend zu regionalen Produkten auf. In Kantinen und Restaurants sieht die Welt anders aus.

Wien. Tafelspitz oder Wiener Schnitzel? Wer zu Weihnachten gern Hausmannskost aus Österreich isst, kocht am besten selbst. Seit der Handel den Trend zu mehr Bio und Regionalität als lukrativen neuen Markt für sich entdeckt hat, sind die Supermärkte randvoll mit gut gekennzeichneten heimischen Produkten. Billa will ab 2020 sogar nur noch Fleisch aus Österreich verkaufen. „Endlich ein Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft und ein ehrlicher Beitrag zum Klimaschutz“, jubelten die Landwirte.

Doch es gibt – neben dem Einzelhandel – noch einen zweiten großen Fleischmarkt in Österreich, auf dem sich Großküchen und Gastronomen mit Fleisch eindecken. Auch Kantinen und Restaurants folgen dem Zeitgeist und werben gern mit dem Schnitzel vom netten Bauern nebenan. Doch die Realität sieht anders aus, wie „Presse“-Recherchen ergeben haben. Mehr als die Hälfte von allem Rind- und Schweinefleisch, das in der Gastronomie auf den Tisch kommt, wird importiert. Obwohl Österreichs Landwirte eineinhalbmal so viel Rindfleisch erzeugen wie verbraucht wird, werden jährlich 80.000 Rinder aus Kroatien, Tschechien und aus der Slowakei zum Schlachten ins Land eingeführt. Jedes zweite Stück von ihrem Fleisch landet in der Hotellerie, industriellen Großküchen oder beim Wirt ums Eck.

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