Die Businessjets wurden bei der Flucht von Ghosn illegal benutzt.
Nach der spektakulären Flucht des ehemaligen Renault- und Nissan-Chefs Carlos Ghosn in den Libanon hat die türkische Privatjet-Firma MNG Jet Anzeige erstattet. Die Jets des Unternehmens seien bei der Flucht illegal genutzt worden, erklärte MNG am Freitag.
Ein Mitarbeiter habe zugegeben, Unterlagen gefälscht zu haben, indem er den Namen von Ghosn nicht in die offiziellen Unterlagen aufgenommen habe.
Ghosn steht in Japan wegen Untreue und finanziellen Fehlverhaltens beim japanischen Renault-Partner Nissan unter Anklage. Er war im vergangenen Frühjahr gegen eine Millionen-Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen worden und wurde während seines Hausarrests streng überwacht. Dennoch konnte der 65-Jährige, der unter anderem die libanesische Staatsangehörigkeit besitzt, nach Beirut fliehen.
Im Dezember 2019 habe MNG zwei Privatjets an zwei unterschiedliche Kunden vermietet, erklärte MNG. Einer davon sei für den Flug von Dubai nach Osaka und dann von Osaka nach Istanbul angemietet worden. Ein zweiter Privatjet sei für den Flug von Istanbul nach Beirut angeheuert worden. Die beiden Anmietungen seien scheinbar nicht miteinander verbunden gewesen.
Die türkische Polizei hatte am Donnerstag sieben Personen festgenommen, darunter vier Piloten. Nach Aussagen bei der Polizei mussten sie am Freitag vor Gericht erscheinen.
(APA/Reuters)