Interview

Schönbrunns neuer Zoodirektor: „Der Löwe wird nicht zum Veganer“

Stephan Hering-Hagenbeck auf einer seiner ersten Runden als Neo-Direktor durch den Zoo. Die Kattas, mit Gemüse fürs Foto gelockt, kennen trotzdem keine Berührungsängsgte.
Stephan Hering-Hagenbeck auf einer seiner ersten Runden als Neo-Direktor durch den Zoo. Die Kattas, mit Gemüse fürs Foto gelockt, kennen trotzdem keine Berührungsängsgte.Fabry / Die Presse
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Neo-Zoodirektor Stephan Hering-Hagenbeck im „Presse"-Interview über seine Pläne für Schönbrunn, die Frage, ob es zeitgemäß ist, Tiere in Gehege zu sperren, wie selbst ein Löwe im Zoo weiß, wer der Chef ist, und, warum es ihm manchmal geht wie einem Fußballtrainer.

Die Presse: Sie sind nun seit Jahresbeginn Zoodirektor und haben damit einen Job angetreten, der für viele, nicht nur Kinder, wohl ein absoluter Traumjob ist. Ist das so, wie man es sich vorstellt?

Hering-Hagenbeck: Das ist ganz sicher der Traumjob, wie man ihn sich vorstellt, das ist ja auch mein Traumjob, eine Berufung, der ich nun schon recht lange nachgehe. Grundsätzlich muss man fasziniert von den Tieren, von der Natur begeistert sein. Dann kommt für mich, als Nicht-Österreicher, das Privileg dazu, den ältesten Zoo, den besten Zoo Europas führen zu dürfen. Das ist eine besondere Verantwortung, ich bin mir des großen Vertrauens bewusst.

Was wird unter der Direktion Hering-Hagenbeck anders? Wollen Sie andere Schwerpunkte setzen als Ihre Vorgängerin?

Am ersten Arbeitstag ist das eine schwierige Frage, nach einiger Zeit kann ich Ihnen mehr dazu sagen. Zunächst habe ich die Herausforderung, den Standard zu halten, der beste Zoo Europas (im Ranking des britischen Zooexperten Anthony Sheridan, Anm,) zu sein. In Zukunft werde ich natürlich auch meine Handschrift hinterlassen. Mein Schwerpunkt ist, Menschen für Tiere zu begeistern. Die Tiere, die wir in menschlicher Obhut halten, sind Botschafter ihrer zum Teil letzten verbliebenen Artgenossen in der Wildbahn. Wir halten die Tiere, um das Interesse der Menschen an der Natur und an ihrem Schutz zu wecken. Das ist, was mich antreibt.

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