Das Flugverbot für die Boeing 737 MAX nach zwei tödlichen Abstürzen kostet den US-Flugzeugbauer nach Schätzungen mehr als 18 Mrd. Dollar (16,4 Mrd. Euro). Boeing macht damit erstmals seit 1997 Verlust.
Das Flugverbot für die Boeing 737 MAX nach zwei tödlichen Abstürzen kostet den US-Flugzeugbauer nach eigenen Schätzungen mehr als 18 Mrd. Dollar (16,4 Mrd. Euro). Diese Zahl nannte der Konzern am Mittwoch bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen für 2019.
Der US-Luftfahrtriese hat wegen der Krise um den mit Flugverboten belegten Unglücksjet 737 MAX 2019 seinen ersten Jahresverlust seit mehr als zwei Jahrzehnten erlitten. Das vergangene Geschäftsjahr wurde mit einem Minus von 636 Mio. Dollar abgeschlossen, wie der Konzern am Mittwoch in Chicago mitteilte. Es ist das schlechteste Ergebnis seit 1997.
Im Jahr davor hatte der Konzern noch 10,5 Mrd. Dollar verdient. Der Umsatz brach um 24 Prozent auf 76,6 Mrd. Dollar ein.
Flugverbot könnte noch länger dauern
"Wir erkennen, dass wir viel Arbeit zu erledigen haben", sagte Boeings neuer Vorstandschef Dave Calhoun. Vorgänger Dennis Muilenburg war im Dezember nach starker Kritik an seinem Krisenmanagement und Spannungen mit der US-Flugaufsicht FAA gefeuert worden. Die 737 MAX wurde im März 2019 nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten rund um den Globus mit Flugverboten belegt. Wann die Maschinen wieder abheben dürfen, ist unklar. Boeing ging zuletzt von "Mitte 2020" aus, doch die Entscheidung liegt bei den Aufsichtsbehörden.
Im vierten Quartal nahmen die Probleme rund um die 737 MAX noch weiter zu, wie der Geschäftsbericht nun zeigte. Unterm Strich fiel ein Verlust von 1,0 Mrd. Dollar an, im Vorjahr hatte es noch einen Gewinn von 3,4 Mrd. Dollar gegeben. Der Umsatz sank wegen der gestoppten Auslieferungen der 737 MAX - Boeings bis zu den zwei verheerenden Abstürzen bestverkauften Flugzeugmodells - um 37 Prozent auf 17,9 Mrd. Dollar. Damit fielen die Zahlen deutlich schlechter aus als von Analysten erwartet.
(APA)