Der US-Präsident wurde im Amtsenthebungsverfahren vom Vorwurf des Machtmissbrauchs und der Justiz-Behinderung freigesprochen. Seine Zustimmungswerte sind hoch wie nie. Es droht ein schmutziger Wahlkampf.
New York. Die USA stellen sich auf den möglicherweise schmutzigsten Wahlkampf in ihrer Geschichte ein. In einer aufgeheizten Atmosphäre ging am späten Mittwochabend das Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump zu Ende. Der Senat sprach den Präsidenten von beiden Vorwürfen – Machtmissbrauch und Justizbehinderung – frei. Ein Schönheitsfehler für die Republikaner bleibt allerdings: Mitt Romney durchbrach die Parteilinie und befand Trump des Machtmissbrauchs für schuldig.
Zuvor war schon spätestens seit Trumps Rede zur Lage der Nation am Dienstag der letzte Funken Hoffnung dahin, dass die USA einen einigermaßen zivilisierten Wahlkampf erleben werden. Hatte sich der Präsident beim gleichen Anlass vor einem Jahr noch versöhnlich gezeigt, schaltete er dieses Mal in den Wahlkampfmodus. Nancy Pelosi, Chefin des Abgeordnetenhauses, schlug mit einer provokanten Geste zurück: Vor laufenden Kameras zerriss sie das Papier, auf dem Trumps Rede geschrieben stand.