Abwehr des Cyberangriffs auf Außenministerium in finaler Phase

APA/ROBERT JAEGER
  • Drucken

Mehr als ein Monat dauern die Abwehrmaßnahmen gegen den Cyberangriff auf das Außenministerium bereits. Nun scheint man in der finalen Phase zu sein. Mit der „Bereinigung der Situation“ einher gehe auch die teilweise Einschränkung gewisser Dienste.

Nach mehr als einem Monat könnte der Cyberangriff auf die IT-Systeme des Außenministeriums (BMEIA) demnächst abgeschlossen sein. "Derzeit werden technische Maßnahmen im Sinne der IT-Sicherheit im BMEIA durchgeführt", teilte das Ressort auf seiner Homepage mit. Dabei handle es sich um "notwendige Maßnahmen zur Bereinigung der Situation", erläuterte Außenamtssprecher Peter Guschelbauer.

Über die Dauer dieser Maßnahmen wollte Guschelbauer nicht spekulieren. Auch Details zu den Maßnahmen wollte er nicht nennen, um deren Effektivität nicht zu gefährden. Der Außenamtssprecher betonte aber, dass es nur zu geringen Einschränkungen komme. Die Arbeiten im Ressort gingen wie gewohnt weiter.

>>> Der Cyberangriff auf das Außenministerium

Das Ministerium sowie alle Botschaften und Vertretungsbehörden sind wie gewohnt telefonisch erreichbar. Auch alle konsularischen Dienstleistungen, wie beispielsweise die Reiseinformationen, stehen weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung.

Nur die Reiseregistrierung funktioniert während der Dauer dieser Maßnahmen nicht. Und auch E-Mails an bmeia.gv.at-Adressen werden vorübergehend nur verzögert zugestellt.

>>> EU-Phalanx zur Abwehr Moskauer Cyberangriffe

Das Außenministerium hatte in der Nacht auf den 5. Jänner einen "schwerwiegenden Angriff" auf seine IT-Systeme bekannt gegeben. Über die Hintergründe, die Art und Weise des Angriffs sowie mögliche Drahtzieher hüllte sich das Ressort in Schweigen. Aufgrund der Intensität des Angriffs ist jedoch ein staatlicher Akteur dahinter vermutet worden, in Medienberichten war über die Türkei oder Russland spekuliert worden. Moskau hatte eine Verantwortung dafür strikt zurückgewiesen. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hatte am 7. Jänner jedenfalls versichert, dass keine Daten abgesaugt worden seien.

Wie Sie das Außenministerium derzeit erreichen

Das Außenministerium ersucht daher, bei dringende Anfragen telefonisch oder per E-Mail über die Adresse mfa@bka.gv.at Kontakt aufzunehmen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Alexander Schallenberg wog jedes Wort ab.
Hacker

EU-Phalanx zur Abwehr Moskauer Cyberangriffe

Nach der Attacke auf das Außenministerium kooperieren die österreichischen Behörden besonders eng mit Deutschland, Tschechien, Belgien und Zypern, die allesamt als Opfer russischer IT-Spionage gelten.
Die Unocity in Wien-Donaustadt
Hackerangriff

UNO-Büros in Wien waren Ziel einer Cyberattacke

Die Vereinten Nationen in Wien und in Genf sind Mitte 2019 Ziel eines großangelegten Cyberangriffes gewesen. Der Schaden hielt sich in Grenzen, doch das Risiko von Cyberattacken bleibe aufrecht.
Außenminister Alexander Schallenberg
Cyberattacke

Schallenberg: "Services des Außenministeriums sind sicher"

Das Außenministerium ist Opfer eines „massiven, noch laufenden Angriffs“ auf sein IT-System, sagt Minister Schallenberg - und versucht zu beschwichtigen. Seit zwei Wochen werde „unermüdlich an der Situation gearbeitet“.
Archivbild: Das Außenministerium in Wien am Minoritenplatz,
Angriff als "Einfallschneise"…

Der Cyberangriff auf das Außenministerium ist noch nicht vorüber

Der komplexe Angriff auf das Außenministerium läuft trotz seiner Entdeckung vor über zwei Wochen noch immer. Das beweist die Komplexität und Professionalität des Angriffs. Die Indizien deuten auf eine bekannte russische Gruppe.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.