Moderne Technologie soll bei der Eindämmung des Erregers helfen.
Peking. Eine Drohne steigt mit lautem Summen entlang des 20-stöckigen Apartmenthauses empor, vor jedem der Fenster legt sie einen kurzen Stopp ein. Die Anwohner warten dort bereits auf das Fluggerät, das einen integrierten Körpertemperatur-Scanner mit sich führt. Die Videoaufnahmen wurden auf Twitter von der staatlichen Zeitung „Global Times“ gepostet. Die Botschaft ist klar: Dem Kampf gegen das Coronavirus steht moderne Technologie zur Seite – in diesem Fall, um menschlichen Kontakt und damit mögliche Ansteckung zu vermeiden.
Weit über 40.000 Menschen haben sich bis Redaktionsschluss bereits weltweit an dem neuartigen Lungenerreger infiziert, 910 sind daran gestorben. Um den Virusausbruch zu identifizieren und vorhersagen zu können, verlassen sich Epidemiologen immer stärker auf künstliche Intelligenz. In Toronto etwa haben Entwickler eine Software namens „Blue Dot“ entwickelt, die beim neuartigen Coronavirus bereits eine Woche vor herkömmlichen Gesundheitsinstitutionen Alarm geschlagen hat. Ebenfalls prognostizierte das Programm bislang zuverlässig, in welche Länder sich das Virus verbreiten wird. Das System speist Informationen aus täglich über 100.000 Zeitungsartikeln in über 65 Sprachen ein, zudem Berichte der Weltgesundheitsorganisation, Satellitendaten, Flugdaten und Regierungsinformationen. Das Lernsystem der Maschine analysiert anschließend die Daten und gibt Frühwarnungen heraus.