Europa League

Adi Hütter: "Sonst hast du in diesem Job keine Chance"

Rendezvous mit der eigenen Vergangenheit: 1994 besiegte Adi Hütter mit Salzburg Frankfurt im Uefa-Cup. 2020 sind die Rollen vertauscht.
Rendezvous mit der eigenen Vergangenheit: 1994 besiegte Adi Hütter mit Salzburg Frankfurt im Uefa-Cup. 2020 sind die Rollen vertauscht.(c) Gepa
  • Drucken

Vor dem Europa-League-Duell mit Ex-Klub Salzburg am Donnerstag gewährt Frankfurts Trainer Adi Hütter der „Presse“ Einblicke in seine Arbeit.

Vielleicht hatten viele Fans von Eintracht Frankfurt Adi Hütter schon vergessen, bevor er im Sommer 2018 als neuer Trainer und Nachfolger von Niko Kovač präsentiert wurde. Vielleicht hatten ihn manche gar verdrängt, weil die Erinnerung an den Österreicher eine sehr schmerzhafte war. Rückblick, 3. März 1994: Austria Salzburg empfängt im Uefa-Cup-Viertelfinale vor 48.000 Zuschauern im vollen Happel-Stadion die Eintracht aus Frankfurt. In der 33. Minute trifft Adi Hütter zum 1:0 für Salzburg und legt mit dem einzigen Tor des Abends die Basis für den Aufstieg. Auch beim 5:4-Rückspielsieg nach Elfmeterschießen verwandelt Hütter vom Punkt, der Mittelfeldspieler hat also maßgeblichen Anteil am Ausscheiden der Deutschen.

26 Jahre später hat man Adi Hütter längst verziehen. Zumindest hört man nichts Gegenteiliges in Frankfurt, Erfolge und Aufstieg des Vereins in den vergangenen eineinhalb Jahren sprechen für sich. Dabei hatte der Vorarlberger bei der Eintracht ein wahrlich schweres Erbe angetreten. Nach dem Pokalsieg unter Kovač im Mai 2018 hatte der Klub mit Lukáš Hrádecký, Marius Wolf, Omar Mascarell und Kevin-Prince Boateng gleich vier Leistungsträger verloren – als neuer Trainer kann man in einer solchen Situation eigentlich nur verlieren, zumal Hütter auch keineswegs mit großen Vorschusslorbeeren nach Frankfurt kam.

»Hütter? Als der Vorarlberger 2018 zur Eintracht kam, war er vielen kein Begriff.«

Er war keiner aus dem Hamsterrad der deutschen Bundesliga, niemand, der immer wieder irgendwo untergekommen war. Hütter, damals 48, war auch kein aufstrebendes Trainertalent wie der 18 Jahre jüngere Julian Nagelsmann, über den die ganze Liga staunte. Die Verpflichtung Hütters setzte doch eine gehörige Portion Mut voraus, und Frankfurt wurde für sein Risiko belohnt. Trotz eines schleppenden Starts in die Saison 2018/2019 gelang es Hütter, die Mannschaft trotz aller Abgänge kontinuierlich besser zu machen. Das Ergebnis: Einzug ins Europa-League-Halbfinale, Platz sieben in der Bundesliga – und die 100 Millionen Euro in die Klubkasse spülenden Sommerverkäufe der Stürmer Sébastien Haller (West Ham) und Luka Jović (Real Madrid).

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Champions League

Leipzigs Ritterschlag

Marcel Sabitzer und Co. zeigten Königsklassen-Reife und siegten bei Tottenham Hotspur 1:0.
Aus dem Salzburger wurde für 20 Millionen der Dortmunder Erling Haaland.
Hintergrund

Ausstiegsklausel für Haaland: Salzburg "würde es wieder so machen"

Ohne Ausstiegsklausel im Vertrag hätte Sturmjuwel Erling Haaland nie in Salzburg unterschrieben. Klubs entgehen dadurch Millionen bei Folgetransfers, doch sie genießen auch ihre Vorteile.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.