Covid-19

300 neue Coronavirus-Patienten in China und neue Fälle in Europa

imago images/Independent Photo A
  • Drucken

Seit Ausbruch der neuartigen Lungenkrankheit steigt die Anzahl der Neuinfektionen. China zählt aktuell 2788 Tote. Auch in Europa steigt die Zahl der Coronavirus-Patienten.

In China ist die Zahl der Todesopfer durch die Lungenkrankheit Covid-19 und mit dem Coronavirus Infizierten weiter gestiegen. Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Freitag mitteilte, kamen landesweit 327 nachgewiesene Covid-19-Erkrankungen hinzu, womit die Gesamtzahl der offiziell bestätigten Fälle auf dem chinesischen Festland bei fast 79.000 liegt.

Die Zahl der Toten kletterte um 44 Opfer auf 2.788. Mit 318 Infektionen und 41 Todesopfern kamen erneut die meisten Fälle aus der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei, wo das Virus ursprünglich in der Millionenmetropole Wuhan ausgebrochen war.

In Südkorea steigt die Zahl der Infizierten um 256 auf 2.022 Fälle. Das teilt die Seuchenschutzbehörde mit. Die südkoreanische Boygroup BTS sagt ihre Konzerte für April ab. Korean Air Lines will bei allen Passagieren auf Flügen in die USA Fieber messen und niemanden mitnehmen, der mehr als 37,5 Grad Körpertemperatur aufweist.

Neue Infektionen in Deutschland

In Bayern gibt es einen neuen Coronavirus-Fall. Es handle sich um einen Mann aus Mittelfranken, der in Deutschland Kontakt mit einem Italiener gehabt habe, der nach seiner Rückkehr positiv auf das Virus getestet worden sei. Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Nordrhein-Westfalen hat sich deutlich erhöht. Am Abend seien 14 neue Fälle im Kreis Heinsberg bestätigt worden, teilt das Gesundheitsministerium in Düsseldorf mit. In Baden-Württemberg gibt es vier weitere Infektionen mit dem Coronavirus, wie das Sozialministerium mitteilt. Damit steigt die Zahl der Fälle in dem Bundesland auf acht. Indes wurden in Hamburg und Hessen erste Fälle bekannt. Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) wurde der erste Fall einer COVID-19 Infektion in der Hansestadt bestätigt. Bei dem Betroffenen handelt es sich der zuständigen Gesundheitsbehörde zufolge um einen Mitarbeiter des Kinder-UKE. Außerdem wurde bei einer Person im Lahn-Dill-Kreis das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 nachgewiesen, wie das Hessische Ministerium für Soziales und Integration mitteilt.

Italien und die Niederlande

In Norditalien sind drei weitere Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben, wie die Behörden mitteilen. Die Zahl der Infizierten steigt damit auf mehr als 650. Die Gesamtzahl der Toten steigt damit auf 17. Schwierig bleibt weiterhin die Lage in der sogenannten "roten Zone" aus elf lombardischen Gemeinden, in denen der Infektionsherd isoliert wurde. Die Hausärzte der betroffenen Gemeinden stehen unter Quarantäne. Viele Patienten, die positiv auf Coronavirus getestet wurden und an Lungenentzündung erkrankt sind, müssten zu Hause bleiben, viele von ihnen seien nicht untersucht worden, beklagten Ärzte aus Gemeinden der "roten Zone". Mehr als 650 Infektionsfälle wurden bislang gemeldet.

Künftig will der italienische Zivilschutz aber nur klinisch relevante Fälle mit grippalen Symptomen melden. Italien hat in den vergangenen Tagen über 11.000 Personen auf Coronavirus getestet.

Während die Zahl der vom Coronavirus Genesenen wächst, bemüht sich Italien um eine Rückkehr in die Normalität. Die Lombardei und Venetien wollen Anfang kommender Woche wieder die Schulen öffnen. Der Mailänder Dom soll Touristen wieder zugänglich sein, auch Museen könnten bald wieder geöffnet werden, hieß es in Rom.

In den Niederlanden ist der erste Fall einer Infektion festgestellt worden. Es gehe um einen Mann, der in einem Krankenhaus in der südöstlichen Stadt Tilburg liege, teilte Gesundheitsminister Bruno Bruins am Donnerstagabend im niederländischen TV mit.

Der Mann sei erst kürzlich aus der Lombardei in Norditalien zurückgekehrt. Der Mann liege auf der Isolationsstation. Über seinen Gesundheitszustand wurden vorerst keine weiteren Angaben gemacht.

Auch in Litauen gibt es den ersten Krankheitsfall. Nigeria meldete ebenfalls den ersten Infektionsfall. Das twittert das Gesundheitsministerium. 

Russland und Neuseeland verhängen Einreiseverbot

Zum Schutz vor einer Ausbreitung des Coronavirus hat Russland iranischen Staatsbürgern vorübergehend die Einreise verboten. Zudem werde die Einreise südkoreanischer Bürger ab dem 1. März als Vorsichtsmaßnahme untersagt, wie es in im Internet veröffentlichten Dekreten der Regierung heißt. Auch andere Ausländer dürften vorerst nicht mehr über den Iran und Südkorea einreisen. Der Iran und Südkorea gehören zu dem Ländern, die neben China am schwersten von der Epidemie betroffen sind.

Auch aus Weißrussland wird der erste Coronavirus-Fall gemeldet. Ein Student aus dem Iran sei positiv getestet worden, berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Gesundheitsministerium in Minsk.

Neuseeland verhängt ebenfall ein temporäres Einreiseverbot für Reisende aus dem Iran. Personen, die in den letzten 14 Tagen im Iran gewesen seien, sollten sich selbst isolieren, teilt Gesundheitsminister David Clark mit. An den Flughafen werde das medizinische Personal bei Flügen aus Hongkong, Japan, Südkorea, Singapur und Thailan aufgestockt.

(APA/DPA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Symbolbild: Testung auf Covid-19
Viruserkrankung

Covid-19: Fast 600 neue Infektionsfälle in Südkorea

Während es in der Republik mittlerweile sieben Infizierte gibt, wurden in Südkorea in der Nacht auf Samstag mehrere hundert neue Fälle gemeldet.
Drive-thru-Test in Südkorea
WHO

Risiko weltweiter Ausbreitung des Coronavirus jetzt "sehr hoch"

Der Kampf gegen die Ausbreitung des Virus sei aber noch nicht verloren, erklärt die WHO. Die internationale Tourismus-Messe ITB in Berlin wird abgesagt. Hongkong stellt Haustiere unter Quarantäne.
Coronavirus

Freitagsgebete im Iran abgesagt

Drastische Maßnahmen im streng islamischen Land. Schulen, Unis, Kinos vorläufig geschlossen, Sportveranstaltungen abgesagt. Schwere Umsatzeinbrüche für Unternehmer absehbar.
Weltjournal

Wiener nach Iran-Rückkehr negativ getestet

Journalist reiste mit Außenminister Schallenberg und Delegation am Wochenende nach Wien.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.