Bis zu 27 Tote bei Angriff auf Zeremonie: Taliban dementieren, verantwortlich zu sein: Geschäftsführender Premier Abdullah Abdullah wurde in Sicherheit gebracht.
Bei einer Gedenkveranstaltung mit mehreren hochrangigen afghanischen Politikern im Westen der Hauptstadt Kabul ist es am Freitag zu einem bewaffneten Angriff gekommen. Nach Angaben des Innenministeriums wurden 27 Menschen getötet, mehr als ein Dutzend Verletzte wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Alle hochrangigen Politiker sollen sich in Sicherheit befinden.
Auch der Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah nahm nach Angaben seines Sprechers an der Zeremonie zum Gedenken an einen verstorbenen politischen Führer in der Früh teil. "Das Ziel des Angriffs war nicht klar, aber Dr. Abdullah ist jetzt an einem sicheren Ort", sagte der Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Während einer Eröffnungsrede seien Schüsse und Explosionen zu hören gewesen.
Spezialkräfte machten sich auf den Weg zu dem Schauplatz der Tat, wie Nasrat Rahimi, Sprecher im afghanischen Innenministerium, erklärte. Der Angriff auf die Veranstaltung erfolgte demnach von einem höher gelegenen Gebäude aus.
Ein Sprecher der Taliban dementierte auf Twitter umgehend, für den Angriff verantwortlich zu sein.
Die USA und die radikalislamischen Taliban hatten am Wochenende ein Abkommen unterzeichnet, das den Weg für einen dauerhaften Frieden in Afghanistan und für einen Abzug der US-Truppen aus dem Land ebnen soll. Allerdings gab es seither bereits dutzende Taliban-Angriffe. Am Dienstag sollen laut Plan erste Gespräche zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban beginnen.