Wegen dem Trend zu kurzfristigen Buchungen spielt das Wetter im Tourismus eine immer stärkere Rolle. Die Vorhersagen für die Sommermonate schüren daher die Hoffnungen der heimischen Tourismusbetriebe.
Der Umschwung in Richtung Sommerwetter hat auch die Stimmung im heimischen Tourismus deutlich aufgehellt: "Die Buchungen rauschen jetzt rein - die Stimmung ist gut", sagte der Tourismusobmann der Wirtschaftskammer Österreich, Hans Schenner: "Ich glaube, dass der Juni ein gutes Ergebnis gebracht hat und auch im Juli und im August nichts fehlt."
Aidskonferenz füllt Hotels in Wien
In der Bundeshauptstadt sehen die Touristiker
und Hoteliers den Sommerwochen mit Zuversicht entgegen. Was vor allem an einem Großevent liegt, wie die Landesvorsitzende der Österreichischen Hoteliersvereinigung (ÖHV), Michaela Reitterer,
betonte: Von 18. bis 23. Juli findet die Internationale Aidskonferenz statt, zu der bis zu 25.000 Besucher erwartet werden.
Viele Hoteliers rechnen sogar damit, dass sie das Juli-Ergebnis des Rekordjahres 2008 erreichen könnten, berichtete Reitterer. Jedoch werden weniger Fünf-Sterne-Häuser gebucht als bei manch anderen Kongressen.
Kultur- und Tourismusfestspiele in Burgenland
Im Burgenland feiern Mitte Juli die
Opernfestspiele in St. Margarethen und die Seefestspiele in Mörbisch Premiere. Ab dann habe man eine gute Auslastung, erklärt von Burgenland Tourismus. Für die traditionell wichtigsten Monate, Juli und August, sei die Buchungslage nach bisherigen Rückmeldungen der Betriebe auch "sehr gut", sagte Direktor Mario Baier. Generell gehe man derzeit von einem leichten Plus gegenüber dem Vorjahr aus.
Niederösterreich baut auf Gesundheit
Die Tourismusbetriebe sind in etwa gleich ausgelastet wie im Vorjahr. Bei der Niederösterreich-Werbung zeigte man sich daher "zufrieden".
"Sehr gut" laufen die Buchungen zufolge im Bereich des Gesundheitstourismus. Hier konnten bereits im Vorjahr und im ersten Quartal 2010 Anstiege bei den Nächtigungen verzeichnet werden. Auch die Anfragen für verlängerte Wochenenden und Buchungen von Reisegruppen seien bisher "erfreulich" gewesen.
Zimmer frei in Oberösterreich
In Oberösterreich laufen die Anfragen für die
bevorstehenden Sommerferien laut Touristikern auch nach dem Kulturhauptstadtjahr 2009 "sehr gut" und liegen etwa auf Vorjahresniveau. Für Juli und August seien aber "noch Kapazitäten frei".
Internationale Anfragen in der Steiermark
Für für Juli und August regiert vorsichtiger Optimismus in der Steiermark. "Dem Sommer sehen wir in der gesamten Steiermark mit Zuversicht entgegen", so Georg Bliem, Geschäftsführer der Steirischen Tourismussgesellschaft. Denn sowohl aus Österreich als auch aus dem Ausland würden zufriedenstellend viele Touristen bereits anfragen.
Hoffen auf Nähe in Salzburg
Griechenlandkrise, Vulkanasche und steigender Dollar-Kurs, sie alle spielen dem heimischen Tourismus durchaus in die Hände: "Der Trend, den Nahbereich als Urlaubsziel wieder zu entdecken, ist spürbar und lässt sich in einer gesteigerten Nachfrage feststellen", so der Geschäftsführer der Salzburger Land Tourismus Gesellschaft, Leo Bauernberger. In Salzburg geht man deshalb auch "vorsichtig optimistisch" in die Sommersaison. " Aufgrund der Krise würden allerdings viele Gäste bei den Ausgaben genauer aufs Geld schauen.
Spontanität in Kärnten
In Kärnten schließt man sich dem aufkommenden Optimismus durchaus an. "Seriöse Prognosen werden aber immer schwieriger, weil die Buchungen immer später kommen", sagte Barbara Tschöscher, Sprecherin der Kärnten Werbung. Außerdem würden die Gäste immer kürzer bleiben und verstärkt darauf achten, nicht zu viel zu bezahlen.
Wirtschaftskrise belastet Tirol
Der Spätbuchertrend macht den Tiroler Touristikern für die anlaufende Sommersaison zu schaffen, aber auch die Wirtschaftskrise ist immer noch Thema. 30 Prozent der befragten Betriebe haben nach Angaben der Tirol Werbung die Buchungslage schlechter als im Vergleich zum Vorjahr bezeichnet.
Generell würden die Betriebe keine großen negativen Entwicklungen vermelden, meinte der Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Tiroler Wirtschaftskammer, Harald Ultsch. Sie würden mit mehr Zuversicht und Optimismus in die Sommersaison gehen.
Kein Wahrsagen in Vorarlberg
Im Juni lockte das Musikfestival Schubertiade viele Touristen nach Vorarlberg. Noch schwer abschätzen
ließen sich dagegen Juli und August. "Das wäre Lesen im Kaffeesud, denn gerade Regionen, die wie wir so outdoor-bestimmt sind, hängen sehr, sehr stark vom Wetter ab", erklärte Ulrike Marte, Tourismuschefin im Bregenzerwald.
(APA)