Kanada

Corona: Arktische Winterspiele im Yukon-Territorium abgesagt

Symbolbild: Hunderennen.
Symbolbild: Hunderennen.(c) Reuters
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Auch an den Randzonen der Welt machen sich die Folgen des Coronavirus bemerkbar.

Die weltweite Erregung wegen des neuartigen Coronavirus erreicht auch Randzonen der Erde: Die Arktischen Winterspiele in Kanada wurden wegen Covid-19 abgesagt, wie zu Wochenbeginn bekannt geworden ist.

Die Sportveranstaltung hätte am Samstag, 15. März, in Whitehorse, Hauptstadt des nordwestkanadischen Territoriums Yukon, beginnen sollen. Das dicht bewaldete Gebiet von der etwa sechsfachen Größe Österreichs bei nur rund 40.000 Einwohnern grenzt im Westen an den arktischen US-Staat Alaska und im Norden ans Nordpolarmeer.

Zu den Spielen waren etwa 2000 Athleten (darunter viele Jugendliche), Trainer, Funktionäre, Journalisten, Vertreter indigener arktischer Kulturen und andere Personen aus Alaska, Grönland, Russland, Finnland, Norwegen und Kanada erwartet worden. Unter den Wettkämpfen, die seit 1970 alle zwei Jahre meist in den USA und Kanada ausgetragen werden, sind unter anderem Eishockey, Alpinskilauf, Langlauf, Eislaufen, Hunderennen und indigener Kampfsport.

In Whitehorse waren die Spiele zuletzt 2012 ausgetragen worden. 2018 waren die Orte Hay River und Fort Smith im kanadischen Nordwest-Territorium die Gastgeber gewesen.

„Wir glauben, dass die Absage die verantwortungsvollste Handlungsoption angesichts der Bedenken wegen Covid-19 ist", sagte der Regierungschef von Yukon, Sandy Silver von der Liberalen Partei. Es sei allerdings für die Bewohner von Whitehorse und Yukon, die Athleten und generell die „zirkumpolare Gemeinschaft" eine schwere Entscheidung gewesen, wie Silver vor Reportern unter Tränen sagte. Das Gesundheitssystem in Whitehorse (rund 25.000 Einwohner) und im Yukon-Territorium generell müsse sich auch noch auf mögliche lokale Fälle des Virus vorbereiten, und das sei jetzt vorrangig wichtig.

Gareth Sloan/CC BY-SA 2.0

In Kanada waren zuletzt etwa 80 Coronafälle gemeldet worden, eine Person starb. Yukon ist derweil noch nicht betroffen.

Die Absage kam insofern überraschend, als noch wenige Tage zuvor die Veranstalter betont hatten, die Spiele durchführen zu wollen, wenn auch unter verschärften Hygienemaßnahmen und sofortiger Quarantäne von Verdachtsfällen.

Delle für lokale Wirtschaft

Für die Regierung von Yukon gehen damit Investitionen in die Spiele in Millionenhöhe verloren (kanadische Dollar, ein CanDollar = etwa 0,65 Euro), nicht eingerechnet die entgangenen Einnahmen etwa von lokalen Hotels, Restaurants, Geschäften und Fuhrunternehmern. Dabei ist die lokale Wirtschaft ohnehin etwas strukturschwach, sie basiert vor allem auf Tourismus, Holzwirtschaft, Bergbau und dem öffentlichen Sektor, wo rund 30 bis 40 Prozent der Beschäftigen tätig sind.

>>> Link zu den Arctic Winter Games

((Greber))

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