Gartenkralle

Jausenpackerl für Ameisen

Das Leberblümchen blüht schon.
Das Leberblümchen blüht schon.(c) Ute Woltron
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Pflanzen wie das Leberblümchen bilden Samenanhängsel - als Motivation für die Ameisen, ihre Samen zu verbreiten.

Eine der erfreulichsten Pflanzen des ganz jungen Frühjahrs ist eine strahlend blaue Winzigkeit, die dieser Tage in voller Blüte steht, und vor der man am besten in die Knie geht, um sie eingehend betrachten zu können: Das nur wenige Zentimeter hohe Leberblümchen, Hepatica nobilis, wühlt seine Blüten am liebsten durch die schützende Laubdecke des vergangenen Herbstes, und wo es sich wohlfühlt, dort verbreitet es sich auch über die Jahre recht zackig. Doch halt: Nicht das Pflänzchen selbst begibt sich auf die Wanderschaft durch den Garten, es sind vielmehr die Ameisen, die sich sozusagen als Leberblümchengärtnerinnen betätigen.

Dieses Ameisentreiben beschränkt sich nicht auf die Leberblümchen, sondern, weitestgehend unbemerkt, auch auf viele andere Sämereien. Denn die Ameisen pflegen die Myrmekochorie, was so viel bedeutet wie: Sie verbreiten Samen, indem sie diese verschleppen. Den Längenrekord hält eine australische Ameisenart, die Akaziensamen bis zu 180 Meter weit transportiert, um sich dann ungestört an deren schmackhaften Anhängseln zu nähren, die die Pflanzen extra für diesen Zweck an ihren Samen ausbilden.

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