Covid-19

"Die Richtung stimmt": Coronavirus-Zuwachsraten werden geringer

(c) Clemens Fabry/Die Presse (Clemens Fabry)
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Bei 2388 Personen wurde eine Coronavirus-Infektion bestätigt. Die Maßnahmen scheinen aber zu greifen. Die Ansteckungsraten haben sich bereits von 40 auf 20 Prozent verringert.

In Österreich gibt es mit Stand Freitagnachmittag 2388 bestätigte Corona-Fälle. 69 Personen werden stationär behandelt, 13 davon auf der Intensivstation. Vom Ministerium gab es sechs bestätigte Todesfälle, später wurden fünf weitere Covid-19-Tote bekannt, darunter der erste Todesfall im Burgenland.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) unterstrich bei der Pressekonferenz am Freitagvormittag, dass Österreich am richtigen Weg ist, warnte aber eindringlich davor, jetzt bei den Maßnahmen nachzulassen. Die Zuwächse bei den Infektionen seien in den letzten Tagen geringer geworden - "aber es sind nach wie vor massive Zuwächse", so der Ressortchef.

Von 40 auf 20 Prozent Zuwachs

In der vergangenen Woche seien die Zuwachsraten teils bei 40 Prozent gelegen, verwies Anschober auf die Daten. "Es wäre dramatisch gewesen, wenn sich die Entwicklung fortgesetzt hätte." Diese Zahl sei auch der Ausgangspunkt gewesen für das Setzen der drastischen Maßnahmen. "Weil sonst ist irgendwann die Kapazität der Spitäler überschritten."

Die nun vorliegenden Zahlen würden zeigen, dass es gelungen sei, "in einem ersten Bereich zu korrigieren", der Zuwachs bei den Infektionen sei zuletzt bei rund 20 Prozent gelegen. "Das ist ein erster Schritt", aber eben nur ein erster, betonte der Minister. "Diese Entwicklung reicht uns bei weitem nicht. Wir müssen runterkommen unter zehn Prozent", Ziel sei ein einstelliger Zuwachs - "oder gar kein Zuwachs mehr".

„Silberstreif am Horizont"

Anschober sprach von einem "Silberstreif am Horizont", einer "Bestätigung, dass der Kurs richtig ist“, dass „die Richtung stimmt". "Aber ich warne eindringlich davor, jetzt zu glauben, dass ein Nachlassen bedeutet, dass wir es jetzt schon geschafft haben. Das wäre das Kontraproduktivste, was wir machen könnten. Dieser Nachweis, dass die Maßnahmen zu wirken beginnen, muss Auftrag sein, diesen Weg ganz konsequent weiterzugehen."

Zur Frage, ob mit dem 13. April dann die derzeit gültigen Vorgaben weiter verlängert oder eben beendet werden könnten, betonte Anschober, dies sei "kaum vorhersehbar". "Wir setzen die Maßnahmen fort, weil sie Erfolg versprechen", daher richte er an die Bevölkerung den Appell, "das zu unterstützen".

An die Bevölkerung richtete er seinen Dank. Jetzt gehe es darum, die "vier bis fünf Prozent", die die Situation noch immer negieren, auch noch zu überzeugen. "Und klar zu machen: Wir sind aufeinander angewiesen in dieser Situation. Es ist nach wie vor eine ernste Situation, aber ein Hoffnungsschimmer ist da."

Tirol weiter Hotspots

Die meisten Covid-19-Fälle gab es weiterhin in Tirol mit 500, gefolgt von Oberösterreich mit 401, berichtete das Gesundheitsministerium. Aus Niederösterreich wurden 345 positive Test gemeldet, in Wien lagen Daten über 283 bestätigte Ansteckungen vor, in der Steiermark waren es 299, in Salzburg 164, im Burgenland 33, in Vorarlberg 187 und in Kärnten 70.

Sechs Todesfälle im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 galten als bestätigt, zwei in Wien, drei in der Steiermark und einer in Oberösterreich. Das ist ein Opfer mehr als Donnerstagfrüh. Die Zahl der genesenen Patientinnen und Patienten gab das Ministerium mit neun an, in Tirol zwei, in Wien fünf und in Niederösterreich zwei.

Zu den Todesfällen nicht mit einberechnet sind Freitagfrüh eine 94 Jahre alte Frau, die in Wien durch das Coronavirus ums Leben gekommen war und eine 48-jährige, bei der zuletzt noch unklar war, ob sie an einer Infektion verstorben ist - es sind dies der dritte und vierte offiziell bestätigte Todesfall in Wien. Diese zwei Fälle waren in der Statistik für 8 Uhr noch nicht mit einberechnet. Beim Wiener Krisenstab galten beide als bereits bestätigte Fälle.

(red./APA)

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