Kaufkriterien

Auf welche Zeichen Anleger jetzt achten sollen

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Das aggressive Vorpreschen der Notenbanken hat eventuell Schlimmeres verhindert. Von nun an geht es um Neuinfektionen, Stimuli der Regierungen, Arbeitslosenzahlen – und vielleicht auch um Warren Buffett.

New York Die Unruhe an den Aktienmärkten dieser Welt war in den vergangenen Tagen zum Fürchten. Am besten wird das Ausmaß der Panik bei einem genaueren Blick auf die Rendite von zehnjährigen US-Staatsanleihen sichtbar. Investoren wollten nicht einmal mehr in diesem Hafen, der als sicherster der Welt gilt, anlegen. Es zählte nur eines: Cash. Obwohl die US-Notenbank den Leitzins um einen Prozentpunkt auf nahe null senkte, begannen Anleger, bereits emittierte Staatspapiere, die noch höhere Zinsen abwarfen, zu verkaufen. Das kommt nur in Ausnahmesituationen vor. So stand die Rendite von zehnjährigen Treasuries zum Zeitpunkt der Zinssenkung bei 0,75 Prozent. Im Lauf der Woche stieg sie auf 1,1 Prozent an. Eine steigende Rendite geht mit fallenden Kursen einher. Das heißt: Investoren wollten zum Ausgang, koste es, was es wolle.

Auf New York schauen

Die wohl wichtigste Lehre: Im Zuge einer weltweiten Pandemie, die die globale Wirtschaft zum Stillstand kommen lässt, verkommen die Aktionen der Zentralbanken an den Märkten fast schon zur Nebensache. Fehlende Aggressivität kann man den Geldpolitikern nicht vorwerfen: Die Fed verkündete ein Kaufprogramm von Anleihen in Höhe von 700Mrd. Dollar, die Europäische Zentralbank zog nach und geht um 750 Mrd. Euro auf Einkaufstour. Magsein, dassdie Währungshüter damit ein noch schlimmeres Gemetzel vorerst verhindert haben. Ein „Game Changer“ wie im vergangenen Jahrzehnt sind sie nicht mehr. Kleinanleger müssen andere Dinge beachten. Nicht die Jerome Powells und Christine Lagardes dieser Welt werden in den kommenden Wochen das Schicksal der Börsen bestimmen. Vielmehr die Ankündigungen der Gesetzgeber und Gesundheitsexperten.

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