Coronavirus

Bachmann-Preis wird 2020 nicht vergeben

Ingeborg-Bachmann-Preis 2007
Ingeborg-Bachmann-Preis 2007(c) ORF (Johannes Puch)
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Die Absage erfolgt erstmals in der Geschichte des Wettlesen. „An erster Stelle steht die Gesundheit", so ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard.

Erstmals in der Geschichte des Wettlesens finden die "Tage der deutschsprachigen Literatur" 2020 wegen des Coronavirus nicht statt. Wie der ORF am Freitag bekannt gab, wird der Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt heuer nicht vergeben: "Diese Entscheidung erfolgt aus vielen Gründen. An erster Stelle steht die Gesundheit", sagte ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard.

Derzeit könne niemand abschätzen, wie sich die Corona-Situation in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln wird: "Eine öffentliche Veranstaltung dieser Größenordnung wäre aus heutiger Sicht unverantwortbar", hieß es vom ORF.

Virtuelle Leseungen nicht möglich

Es sei nicht möglich, den Bachmann-Preis mit seinen Lesungen rein "virtuell" auszutragen, sagte Bernhard: "Unsere Statuten besagen, dass im Sinne der Transparenz live, direkt im ORF-Theater, gelesen werden muss." Der Bewerb in Klagenfurt lebe von dem ganz besonderen Flair der Lesungen und auch von der Jurydiskussion vor Publikum.

Die Bachmannwoche mit dem Literaturkurs für Nachwuchsautoren lebt außerdem von zahlreichen Begleitveranstaltungen in der ganzen Stadt. Horst Ebner, der Koordinator der Tage der deutschsprachigen Literatur, meinte, er sei traurig, dass die Kandidaten, die schon ausgewählt waren, heuer nicht zum Zug kommen: "Aber angesichts der dramatischen Lage in Sachen Corona bitten wir alle Beteiligten um Verständnis für unsere Maßnahmen."

Wer kommt 2021?

Ob die Kandidaten auch im kommenden Jahr mit dabei sein werden, steht noch nicht fest, sagte Bernhard: "Das muss man mit der Jury ausarbeiten." Da Autoren am Bewerb nur mit unveröffentlichten Texten teilnehmen können, kann in einem Jahr viel geschehen: "Wenn zum Beispiel ein Kandidat an einem Buch arbeitet, das er bis nächstes Jahr veröffentlichen will, kann er dann mit diesem Text nicht teilnehmen."

Wie die Klagenfurter Bürgermeisterin, Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) sagte, sei die Absage "schweren Herzens" erfolgt: "Aber die Umstände erfordern spezielle Maßnahmen." Die größte Unsicherheit war, ob denn zum Zeitpunkt des Bachmann-Preises, der heuer mit Mitte Juni relativ früh vergeben worden wäre, überhaupt schon die Teilnehmer aus Deutschland und der Schweiz einreisen hätten können.

Die 44. Tage der deutschsprachigen Literatur finden voraussichtlich in der Zeit von 16. bis 20. Juni 2021 statt.

(APA)

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