Arbeitsmarkt

Laudamotion hat 550 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet

BETRIEBSVERSAMMLUNG BEI RYANAIR-TOCHTER LAUDA (LAUDAMOTION)
BETRIEBSVERSAMMLUNG BEI RYANAIR-TOCHTER LAUDA (LAUDAMOTION)APA/ROLAND SCHLAGER
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Sollte die Zustimmung zur Kurzarbeit rechtzeitig erfolgen, werden die Kündigungen nicht schlagend.

Die Ryanair-Tochter Laudamotion hat ihre 550 Mitarbeiter vorsorglich beim AMS zur Kündigung angemeldet, bestätigte eine Sprecherin einen Bericht von „Austrian Aviation Net". Allerdings hoffe man weiter, dass die Gewerkschaft der auf individueller Basis mit den Mitarbeitern vereinbarten Kurzarbeit zustimmt, sagte die Sprecherin.

Laudamotion sei zuversichtlich, dass die Zustimmung zur Kurzarbeit rechtzeitig erfolge, sodass die Kündigungen nicht schlagend werden. Hintergrund des Problems ist ein Streit zwischen Laudamotion und seinem Betriebsrat. Aus Unternehmenssicht ist der Betriebsrat nicht rechtsgültig zustande gekommen und darf daher nicht die Interessen der Mitarbeiter vertreten. Die Gewerkschaft unterstützt hingegen den Betriebsrat und hält die Kündigung der Betriebsratschefin für unwirksam.

Unternehmen mit Betriebsrat müssen Kurzarbeit über diesen beantragen, Unternehmen ohne Betriebsrat können Kurzarbeit in individuellen Vereinbarungen mit den einzelnen Mitarbeitern auf den Weg bringen. Laudamotion hat nach eigenen Angaben mit rund 95 Prozent der Belegschaft individuelle Kurzarbeitsvereinbarungen geschlossen, die Wirtschaftskammer hat diesen zugestimmt, die Bestätigung der Gewerkschaft steht aber noch aus.

Appelle aus der Politik an Sozialpartner und Konzern

Am Freitagabend appellierte der Staatssekretär im Verkehrsministerium, Magnus Brunner, an alle Beteiligten. Brunner (ÖVP) rief Laudamotion und ihre irische Mutter Ryanair auf, in der durch das Coronavirus ausgelösten wirtschaftlichen Krise nicht Hunderte Beschäftigte als Druckmittel zu verwenden. Er sieht im Angebot des neuen Kurzarbeitsmodells die richtige Antwort auf die Krise; 550 Mitarbeiter stattdessen zur Kündigung anzumelden, weil man sich uneins über das Bestehen eines Betriebsrats sei, ist für den Staatssekretär eine "völlig unangemessene Reaktion".

An die Sozialpartner richtete Brunner die Bitte, eine rasche Einigung zu finden, um Arbeitsplätze in Österreich erhalten zu können. Wien solle weiter ein attraktiver Verkehrsknoten im internationalen Luftverkehr bleiben. Jetzt sei nicht der Zeitpunkt Streitigkeiten auszutragen.

(APA)

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