Wie der Weizer Christian Gruber seinen Freunden in Wuhan unter die Arme greifen wollte und das Projekt seines Lebens an Land zog. Jetzt forscht sein Start-up nach Wirkstoffen gegen das Coronavirus.
Auf Anhieb verstehen wohl nur Molekularbiologen den Lebenslauf von Christian Gruber. Sechs Seiten ist er lang, voll mit Forschungsprojekten, Publikationen, akademischen Preisen und Anerkennungen. Was man versteht: summa cum laude-Master der Uni Graz in Chemie und Molekularbiologie, summa cum laude-PhD der Unis Graz und Stockholm in Bioorganischer Chemie und Struktureller Biologie.
Vielleicht hätte es noch eine Weile gedauert, bis die Öffentlichkeit auf den 39-jährigen Weizer aufmerksam geworden wäre. Gruber forscht mit seinem Grazer Start-up Innophore, einem 2017 gegründeten Spin-off des Austrian Center of Industrial Biotechnology (acib) und der Uni Graz, an Enzymen. Im Futtermittelbereich etwa, um jene Enzyme zu finden, die Giftstoffe in Tierfutter abbauen. Oder an Enzymen für Waschmittel, damit sie noch weißer waschen.