Der kalifornische Spirituosenmacher Old Word Spirits füllt in der Krise Desinfektionsmittel statt Gin und Absinth ab.

Die Ära der Notfallwirtschaft hat begonnen

Auf den globalen Märkten herrscht eine Schlacht um medizinisches Gerät. Die Corona-Epidemie weckt den Erfindergeist. Armani näht Arztkittel, Prada fertigt Schutzmasken, GM und Ferrari bauen Beamtungsgeräte. Und auch in Österreich rüsten die Betriebe um.

Draußen auf den Weltmärkten geht es ungemütlich zu. Es herrscht ein Geschiebe und Gedränge beim Einkauf medizinischen Geräts. „Wild-West-Methoden“, nennt das Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. Und der deutsche Chefdiplomat Heiko Maas, sonst immer zurückhaltend im Ton, mahnt, dass das Gerangel auf den Weltmärkten nicht zum „Kampf oder schon gar zu einem Krieg“ um medizinische Güter ausarten dürfe. „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“ Das wusste schon Maas' toter Landsmann, der Dichter Friedrich Hölderlin.

Die Big Names der Wirtschaft haben in kürzester Zeit ihre Produktion radikal umgestellt oder orientieren sich gerade neu. Ziel ist die Herstellung von Materialien und Geräten, um das Coronavirus eindämmen zu können. So tragen italienische Ärzte jetzt Prada, genauer: Prada-Schutzmasken. In den USA bauen Ingenieure von General Motors und Tesla Beatmungsgeräte. Ärzte und Pfleger werden also bald Filter vor dem Gesicht tragen, die irgendwann einmal für eine Autoklimaanlage gedacht waren. Ob freiwillig, staatlich gefördert oder von der Regierung angeordnet: Die globale Notfallwirtschaft ist angelaufen. Auch in Österreich.

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