Um Donald Trump im Herbst zu besiegen, muss der Ex-Vizepräsident alles in die Waagschale werfen. Die Coronakrise könnte ihm in die Hände spielen.
Als Joe Biden Anfang der Woche den Präsidenten anrief, um mit ihm über das Krisenmanagement in der Corona-Pandemie zu beraten, war eigentlich allen klar, dass sich die beiden am 3. November bei der Wahl um die Präsidentschaft als Kontrahenten gegenüberstehen werden – bis auf Bernie Sanders und seinen glühendsten Anhängern. Es dauerte lang, bis auch bei ihnen die Erkenntnis sickerte – zumal in einem Vorwahlkampf, den die Coronakrise nach dem gespenstischen Urnengang in Wisconsin nun endgültig auf Wochen hinaus zum Stillstand bringt.
Dass der Wahlkampf auf anderer Ebene auch in Zeiten der Ausgangsbeschränkungen und der Quarantäne ausgetragen wird, ist ebenso allen klar. Und die Demokraten hatten bisher ohnehin ärgste Probleme, gegen die Omnipräsenz Donald Trumps zu bestehen. Einzig Andrew Cuomo, der New Yorker Gouverneur, nahm es mit seinem zupackenden, hemdsärmeligen Stil mit dem Präsidenten auf. Und schon wurde der Ruf nach einer Kandidatur Cuomos laut, der indessen womöglich in vier Jahren ins Rennen gehen könnte.