Die Coronakrise könnte den Kampf gegen den Klimawandel verlangsamen

Viele Orte in der Natur wie auch das Great Barrier Reef erholen sich kurzfristig - doch viele Staaten könnten ihre Ausgaben im Kampf gegen den Klimawandel wegen der Kosten der Coronavirus-Pandemie zurückfahren.
Viele Orte in der Natur wie auch das Great Barrier Reef erholen sich kurzfristig - doch viele Staaten könnten ihre Ausgaben im Kampf gegen den Klimawandel wegen der Kosten der Coronavirus-Pandemie zurückfahren.APA/AFP/JAMES COOK UNIVERSITY AU
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UN-Klimachefin Espinosa befürchtet, dass einige Länder ihre Bemühungen zurückfahren. „Das ist leider abzusehen."

Die Coronakrise könnte nach Einschätzung von UN-Klimachefin Patricia Espinosa die Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft im Kampf gegen den Klimawandel beeinträchtigen. "Ich befürchte, dass einige Länder ihre Bemühungen zurückfahren. Das ist leider abzusehen", sagte die Generalsekretärin der UN-Klimarahmenkonvention dem deutschen Nachrichtenmagazin "Spiegel".

Espinosa rief die Länder auf, das nicht zu tun, sondern die Anstrengungen wie vereinbart auszubauen. "Corona zeigt, wie stark uns eine globale Krise als Weltgemeinschaft treffen kann. Wir bekommen aber auch eine Vorstellung davon, was der Klimawandel als globale Krise in den nächsten Jahrzehnten zerstören könnte. Das sollte uns wachrütteln."

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Wegen der Pandemie ist bereits die für November im schottischen Glasgow geplante UN-Klimakonferenz verschoben worden. Ein neuer Termin für 2021 solle später genannt werden. Espinosa nannte die Verschiebung unvermeidlich, warnte die Weltgemeinschaft aber davor, die Bedrohung des Erdklimas aus den Augen zu verlieren. Auf lange Sicht sei die Klimaerwärmung "die größte Bedrohung für die Menschheit".

Auch der frühere UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sieht einen Zusammenhang zwischen Coronavirus und Klimawandel. Zahlreiche Studien würden das belegen, sagte er vor wenigen Tagen der Austria Presse Agenur. "Das ist ein weiterer Grund, warum wir unermüdlich gegen die Erderwärmung arbeiten müssen." Bedenke man, dass der Klimawandel allgemein Infektionskrankheiten begünstige, "müssen wir eine nachhaltige und langfristige Finanzierung für Klimaanpassungsprogramme sicherstellen“.

(APA/dpa/AFP)

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