Randerscheinung

Corona-Geburtstag

(c) Carolina Frank
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Ausgerechnet der Geburtstag des Jüngsten fiel ins Wasser.

Jetzt ist es also passiert. In der Familie wurde der erste Fall von Corona-Geburtstag diagnostiziert. Erwischt hat es ausgerechnet den Jüngsten. Er ist ja noch in dem Alter, in dem Geburtstag und Weihnachten die absoluten Jahreshighlights sind. Und dann genau der zehnte Geburtstag, der noch einmal etwas besonders Besonderes ist. Doch der Virus (darf ich wenigstens hier in der Kolumne der statt das Virus schreiben?) macht ihm und uns einen Strich durch die Rechnung: Geschenke besorgen wie üblich war schwierig, weil die Corona-Sperren der Geschäfte genau zu dem Zeitpunkt bekannt gegeben worden sind, als die Corona-bedingten Lieferverzögerungen im Onlinehandel eine Punktlandung zum Geburtstag unsicher bis unmöglich gemacht haben. Und auch die Geburtstagparty fällt ins Wasser, obwohl es draußen gar nicht regnet. Wobei man da zu sich selbst schon ehrlich sein muss, wie bei so mancher Corona-Ausrede, die derzeit in allen möglichen Bereichen vorgebracht wird: Schon im vergangenen Jahr hat es keine Party gegeben. Zuerst wurde sie verschoben, weil der Geburtstag in die Osterferien gefallen ist und viele Freunde weg waren. Danach hat es sich dann irgendwie nicht mehr ergeben. Der Geburtstag wird jedenfalls wie folgt gefeiert: Kuchen und die beiden Packerln, die schon da sind, gibt’s pünktlich wie immer. Samt Lieblingsessen (Spinat-Ricotta-Cannelloni), Ständchen und allem, was zu fünft zu Hause lustig und fein ist. Danach wird der dann schon Zehnjährige jeden Tag gespannt warten, ob und welche Sachen zugestellt werden. Es wird also eine Art Geburtstagswoche, die nahtlos in Corona-Ostern übergeht. Den nächsten Corona-Geburtstag feiern wir mit dem Mittleren im Juni. Zumindest die Geschenke sollten bis dahin doch da sein.

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