Personal ohne Schutz?

Mehrere Corona-Todesfälle: Anzeige gegen steirisches Pflegeheim

Sechs von 39 infizierten Bewohnern und Mitarbeitern sind gestorben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen Verdachts auf grob fahrlässige Tötung und vorsätzliche Gefährdung durch übertragbare Krankheiten.

Gegen ein steirisches Pflegeheim ist in Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen Anzeige erstattet worden. Seit Beginn der Coronakrise sind dort mehrere Menschen in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Nun wird wegen grob fahrlässiger Tötung und vorsätzlicher Gefährdung durch übertragbare Krankheiten ermittelt, bestätigte die Staatsanwaltschaft einen Bericht der "Kronen Zeitung".

Insgesamt 39 Personen - Bewohner und Pflegekräfte - sollen in dem Heim positiv auf das Virus getestet worden sein. Zwölf Personen in dem 160 Betten umfassenden Pflegeheim sind seit Beginn der Krise verstorben, sechs Todesfälle sollen in Zusammenhang mit Covid-19-Infektionen stehen.

Personal ohne Schutz?

Den Betreibern wird angelastet, dass das Personal ohne ausreichenden Schutz arbeiten musste und so das Virus möglicherweise verbreitet hat. Am 4. April kam es zu einer Untersuchung durch Amtssachverständige, die dringenden Handlungsbedarf sahen. Mehrere Schutzmaßnahmen wurden umgesetzt, seit damals soll es zu keinen Neuinfektionen in der Residenz gekommen sein.

"Die Anzeige wurde gestern eingebracht. Die Kriminalpolizei ist jetzt mit Erhebungen beauftragt worden", schilderte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Hansjörg Bacher, am Donnerstag. Weitere Fälle von Anzeigen in Zusammenhang mit der Coronakrise seien derzeit nicht bekannt, erklärte Bacher.

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