Coronavirus

In Spanien kippt die Stimmung unter eiserner Quarantäne

In Spanien wächst der Unmut über die Ausgangssperren. Die Solidarität mit dem Gesundheitspersonal (hier vor einem Krankenhaus in Madrid) bekommt Risse.
In Spanien wächst der Unmut über die Ausgangssperren. Die Solidarität mit dem Gesundheitspersonal (hier vor einem Krankenhaus in Madrid) bekommt Risse.(c) imago images/ZUMA Wire (Joaquin Corchero via www.imago-images.de)
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Mehr als 200.000 Menschen haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Die rigorose Ausgangssperre soll deshalb bis mindestens 9. Mai aufrecht bleiben. Das zehrt an den Nerven. Hassbriefe vergiften die Atmosphäre.

Viele Spanier fühlen sich derzeit wie Tiger im Käfig. In Madrid sieht man Menschen, die auf Balkonen immer wieder von einer Seite zur anderen laufen. Andere drehen Runden im Wohnzimmer oder gehen im Flur auf und ab. Verhaltensauffälligkeiten, wie man sie eher von eingesperrten Zootieren kennt. Offenbar schlägt das eiserne Ausgehverbot, das nun schon seit mehr als fünf Wochen gilt, immer mehr Spaniern aufs Gemüt.
Die Bevölkerung kann sich derzeit auch wenig Hoffnung auf Besserung machen. Regierungschef Pedro Sánchez verkündete, dass die nationale Quarantäne noch mindestens bis 9. Mai, also drei weitere Wochen, in Kraft bleiben wird. Auch danach werde es, sagte Sánchez, lediglich eine schrittweise Lockerung geben – aber nur wenn sich die Epidemie weiter abschwäche und es keinen Rückfall gebe.

Die Zahl der Corona-Kranken und Todesfälle stieg am Montag in Spanien weiter, wenn auch langsamer: Die Behörden meldeten 200.210 Infizierte – ein Zuwachs um 4266 Fälle oder rund zwei Prozent. Insgesamt wurden bisher 20.852 Todesopfer registriert. Es wird zudem bei Erkrankten wie Toten von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgegangen, die ein Vielfaches der offiziellen Zahlen betragen könnte.

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