Keine Staatshilfe

Ryanair droht Laudamotion mit Schließung

DEU, Deutschland, Stuttgart, 15.02.2019: Flugzeug von Laudamotion mit neuem Design startet am Flughafen Stuttgart. // R
DEU, Deutschland, Stuttgart, 15.02.2019: Flugzeug von Laudamotion mit neuem Design startet am Flughafen Stuttgart. // Rimago images/Arnulf Hettrich
  • Drucken

Sollte es bis 21. Mai keinen neuen Kollektivvertrag geben, werde die Basis in Wien geschlossen. Die Mitarbeiter sollen auf Gehaltsbestandteile und „Vergünstigungen" aus der Niki-Zeit verzichten.

Wien. Er wolle keine Staatshilfe, weder in Irland noch bei den Töchtern wie Laudamotion in Österreich erklärte Ryanair-Chef Michael O'Leary gegenüber dem „Handelsblatt“ in der Freitag-Ausgabe. Man wolle mit eigener Kraft durch die Krise kommen. Und hierbei setzt Ryanair nun den Sparstift vor allem bei den Mitarbeitern an und stellt Laudamotion ein Ultimatum.

Wenn bis 21. Mai kein neuer Kollektivvertrag vereinbart wird, dann werde man die Airbus-Basis in Wien schließen, heißt es in einem Mail der Laudamotion-Führung an die Mitarbeiter, das von „AviationNet-Online“ veröffentlicht wurde. Laudamotion betreibt nur Airbus. Die Schließung würde daher „den Verlust sämtlicher Airbus-Jobs in Wien bedeuten“, so das Mail weiter. Derzeit beschäftigt Laudamotion rund 550 Mitarbeiter.

Die Flüge würden in Zukunft von den von Ryanair direkt in Wien stationierten Maschinen (Boeing 737) oder von Flugzeugen aus dem Ausland übernommen werden. Das Unternehmen Laudamotion wäre nur mehr als Wet-lease für andere Konzerntöchter tätig – also de facto nur mehr eine Hülle.

Gehaltsverzicht verlangt

Damit das nicht passiert, verlangt Ryanair von den Laudamotion-Mitarbeitern und der zuständigen Gewerkschaft Vida eine Reihe von Zugeständnissen. So müssten die Gehälter der Piloten im Schnitt um 15 Prozent, jene der Flugbegleiter um fünf Prozent gesenkt werden und die Arbeitszeit des fliegenden Personals auf ein fixes Raster – fünf Tage fliegen, drei Tage frei – eingestellt werden. Darüber hinaus will Ryanair „die Abschaffung sämtlicher Vergünstigungen aus der ,Niki‘-Zeit“, die „nicht zu einer Verluste schreibenden, zwei Jahre alten Fluglinie passen.“(jaz)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.04.2020)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Luftfahrt

Laudamotion will Gehälter um mehr als zehn Prozent senken

Ein neuer Kollektivvertrag soll bis 21. Mai unterschrieben werden, sonst "heißt es 'Auf Wiedersehen' für das Lauda-Personal der Basis Wien“.
Luftfahrt

Airline Lauda zahlt ohne Kurzarbeit deutsche Gehälter nicht

Aviation Net zitiert aus Mitarbeiterschreiben der Ryanair-Tochter: Können ohne Kurzarbeit Gehälter nicht zahlen.
Laudamotion
Vereinbarung

Gewerkschaft vida genehmigt Kurzarbeit für Laudamotion

Die Zustimmung der Gewerkschaft vida ist ein wichtiger Schritt für Laudamotion, fix ist die Kurzarbeit für die Piloten und Flugbegleiter aber noch nicht.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.