Coronavirus

"Verstehe eure Ungeduld": Boris Johnson ist zurück

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TOPSHOT-BRITAIN-HEALTH-VIRUS-POLITICS-JOHNSONAPA/AFP/DANIEL LEAL-OLIVAS
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Der britische Premierminister ist nach seiner Covid-19-Erkrankung wieder an seinen Regierungssitz in die Downing Street zurückgekehrt. Einer vorzeitigen Lockerung der Ausgangsbeschränkungen erteilte er eine Absage.

Der britische Premierminister Boris Johnson hat am Montag nach seiner überstandenen Covid-19-Erkrankung die Amtsgeschäfte wieder aufgenommen - und auch schon gleich einer vorzeitigen Lockerung der Ausgangsbeschränkungen eine Absage erteilt. "Ich verstehe eure Ungeduld", sagte Johnson am Montag mit Blick auf Forderungen von Unternehmen und auch aus der eigenen Partei, die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus zu lockern. Eine zweite Erkrankungswelle müsse aber verhindert werden. Man sei im Kampf gegen die Pandemie auf einem guten Weg, sagte der Premierminister weiter.

Der 55-Jährige hatte sich in den vergangenen zweieinhalb Wochen auf dem offiziellen Landsitz Chequers nahe London von der Lungenkrankheit erholt. Zuvor musste er mehrere Tage auf der Intensivstation verbringen. Er wurde von Außenminister Dominic Raab vertreten.

Die Aufgaben, die nun auf Johnson warten, sind keine leichten: Aus seiner Konservativen Partei und der Wirtschaft wächst der Druck, die Ausgangsbeschränkungen zu lockern.

Massive Ausgangsbeschränkungen

Die Ausgangsbeschränkungen gelten seit dem 23. März. Die Briten dürfen ihre Wohnungen kaum noch verlassen. Erlaubt sind der Einkauf wesentlicher Dinge wie Lebensmittel und Medikamente. Alle Geschäfte, die nicht zur Grundversorgung dienen, sind geschlossen. Sport ist nur einmal am Tag und nur mit Mitgliedern desselben Haushalts erlaubt. Versammlungen von mehr als zwei Personen sind verboten.

Die Regierung hatte sich anfangs gegen härtere Maßnahmen gesträubt. Nach Ansicht von Kritikern ging wertvolle Zeit verloren. In Großbritannien mangelt es an Tests, Beatmungsgeräten, Klinikpersonal und Schutzausrüstungen. Experten fürchten, dass es das am schlimmsten von der Pandemie betroffene europäische Land mit Blick auf die Todesquote werden könnte. Kritikern zufolge wurde der staatliche Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) kaputt gespart.

Den offiziellen Statistiken zufolge sind bereits mehr als 20.000 Menschen an den Folgen ihrer Corona-Infektion gestorben. Die tatsächliche Zahl dürfte allerdings deutlich höher liegen, da unter anderem die Opfer in Pflegeheimen nicht mitgezählt wurden.

(APA/Reuters)

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