Coronavirus

Russland überholt China bei bestätigten Coronavirus-Infektionen

Ein Bild von einem abgesperrten Spielplatz in Moskau, dem Epizentrum der Coronaviruskrise in Russland.
Ein Bild von einem abgesperrten Spielplatz in Moskau, dem Epizentrum der Coronaviruskrise in Russland.REUTERS
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Für beide Länder gehen Experten aber von einer hohen Dunkelziffer aus. Spanien lockert die Ausgangssperren. Neuseeland will den Kampf gegen das Virus bereits gewonnen haben.

In Russland wurden inzwischen mehr Corona-Infektionen als im Nachbarland China gezählt. Mehr als 87.000 Menschen hätten sich mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt, teilte Moskau mit. In China, dem Ursprungsland der Pandemie, sind nach Daten der Johns-Hopkins-University derzeit rund 84.000 Infektionen offiziell erfasst.

Für Russland und China gehen Experten von einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle aus. Mit leichter Verzögerung zu westeuropäischen Ländern waren die offiziellen Infektionszahlen in Russland in den vergangenen Wochen rasant angestiegen - am Montag wurden in der Statistik rund 6200 Neuinfektionen verzeichnet. Die meisten davon gibt es in Moskau, wo seit fast einem Monat strenge Ausgangsbeschränkungen herrschen. Bisher sind zumindest den offiziellen Angaben zufolge landesweit lediglich rund 800 an Covid-19 erkrankte Menschen gestorben (China: mehr als 4500).

Spanien stabilisiert Zahl der Todesfälle

In Spanien stieg die Zahl der neuen Todesfälle wieder leicht. Innerhalb von 24 Stunden seien 331 Menschen gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit. Das waren einige Dutzend mehr als noch am Sonntag, als mit 288 neu hinzugekommenen Toten der niedrigste Stand seit 20. März verzeichnet worden war. Insgesamt wurden in Spanien inzwischen mehr als 23.500 Todesfälle durch das Coronavirus gemeldet. Das ist weltweit die dritthöchste Opferzahl nach den USA und Italien.

Spanien hatte am Sonntag seine strenge Ausgangssperre gelockert. Erstmals seit sechs Wochen durften Kinder wieder ins Freie. Sie dürfen nun unter Aufsicht eines Erwachsenen wieder eine Stunde täglich an die frische Luft. Jugendliche dürfen nun wie bisher bereits Erwachsene wieder zum Einkaufen oder zum Ausführen des Hundes nach draußen. Die Ausgangssperre gilt noch bis 9. Mai. Am Dienstag will die Regierung ihren Fahrplan für eine Lockerung der strengen Corona-Maßnahmen bekanntgeben.

Auch die Schweiz lockerte am Montag die Auflagen. Neben Bau- und Gartenmärkten dürfen Friseure, Physiotherapeuten, Tier- und Zahnärzte sowie Kosmetik- und Tattoo-Studios öffnen. Die Bürger sind aber aufgerufen, weiter die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. Der britische Premierminister Boris Johnson erteilte hingegen einer vorzeitigen Lockerung der Ausgangsbeschränkungen in Großbritannien eine Absage. Eine zweite Erkrankungswelle müsse verhindert werden.

APA

Italien bleibt streng, Neuseeland lockert Regeln

In Italien wächst der Unmut gegen die Regierung wegen der als zu schwach empfundenen Lockerung des Produktionsstopps und der Ausgangssperre ab 4. Mai. Industrie und Baubranche können dann ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen, Wirtschaftsbereiche wie der Kleinhandel, Tourismus und Gastronomie müssen noch warten.

Es gebe keine weitverbreitete, unerkannte Übertragung des Virus mehr, erklärte unterdessen die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern. "Wir haben diesen Kampf gewonnen." Nach knapp fünf Wochen an Einschränkungen auf der höchsten Stufe vier sollten diese ab Montagabend (Ortszeit) auf Stufe drei herabgesetzt werden. Damit dürfen neben notwendigen Diensten auch einige Geschäfte, Restaurants mit Essen zum Mitnehmen und Schulen wieder öffnen.

(APA/AFP/dpa/Reuters)

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