Autoindustrie

Ford erwartet fünf Milliarden Dollar Quartalsverlust

Der zeitgrößter US-Autohersteller musste Kreditlinien ausschöpfen und Anleihen begeben, um die Liquidität zu stärken. Der Finanzchef nennt keinen Zeitpunkt für Wiederaufnahme der Produktion.

Der zweitgrößte US-Autohersteller Ford rechnet angesichts der Corona-Pandemie mit tiefroten Zahlen im laufenden Quartal. Das bereinigte Betriebsergebnis dürfte mit mehr als fünf Milliarden Dollar (4,61 Mrd. Euro) ins Minus geraten, da die Autoverkäufe weltweit erheblich zurückgingen, warnte der Konzern am Dienstag nach US-Börsenschluss.

Bereits im vergangenen Quartal musste Ford einen Nettoverlust von 2,0 Milliarden Dollar verkraften. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch 1,1 Milliarden Dollar verdient. Die Erlöse sanken um 15 Prozent auf 34,3 Milliarden Dollar. Die Pandemie hat Produktion und Autoverkäufe schwer belastet.

Finanzchef Tim Stone blieb bei der Vorstellung des Quartalsberichts zudem eine Aussage schuldig, wann Ford wieder Autos in seinen nordamerikanischen Betrieben herstellen wird. Dies werde geschehen, "sobald es praktikabel ist", sagte Stone lediglich. Wie andere Hersteller auch versucht Ford sein Geld möglichst zusammenhalten, weil durch den Stillstand der Werke in der Krise Einnahmen fehlen. Derzeit wird nur in China produziert, wo die Bänder nach der Eindämmung des Coronavirus wieder laufen.

Ford, GM und Fiat Chrysler hatten geplant, Anfang Mai in den USA wieder zu produzieren. Sie scheiterten damit jedoch am Widerstand der Gewerkschaft UAW, der ein Start zu diesem Zeitpunkt zu früh und riskant war.

Ford gab am Dienstag auch bekannt, bestehende Kreditlinien im Volumen von 15 Milliarden Dollar ausgeschöpft und Anleihen im Wert von acht Milliarden Dollar ausgegeben zu haben, um die Liquiditätsreserven in der Krise zu stärken. Am Markt kam der Geschäftsbericht nicht gut an, die Aktie geriet nachbörslich mit mehr als sechs Prozent ins Minus.

(APA/Reuters/dpa)

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