Konjunktur

Geschäftsklima in Euro-Zone bricht in Rekordtempo ein

Die Stimmung in der Wirtschaft der Euro-Zone verzeichnet den stärksten monatlichen Rückgang seit 1985. Besonders Dienstleister und Einzelhändler litten unter den Ausgangseinschränkungen und Schließungen im Kampf gegen die Virus-Ausbreitung.

Die Stimmung in der Wirtschaft der Euro-Zone hat sich im April wegen der Corona-Krise in Rekordtempo eingetrübt. Das Barometer für das Geschäftsklima brach um 27,2 auf 67,0 Punkte ein, wie die EU-Kommission am Mittwoch bekanntgab. "Dies war der stärkste monatliche Rückgang seit 1985 und übertraf den bisherigen Negativrekord vom März bei weitem", erklärte die Behörde. Von Reuters befragte Ökonomen hatten einen nicht ganz so starken Rückgang auf 74,7 Zähler erwartet.

Die Stimmung brach sowohl bei den Verbrauchern als auch in allen Wirtschaftszweigen ein. Besonders Dienstleister und Einzelhändler litten unter den Ausgangseinschränkungen und Schließungen im Kampf gegen die Virus-Ausbreitung. In der Industrie fiel die Stimmung ebenfalls dramatisch, hielt sich aber über dem in der Finanzkrise 2009 erreichten Rekordtief.

In den größten Volkswirtschaften der Euro-Zone stürzte das Barometer besonders stark in den Niederlanden (-32,6), Spanien (-26,0), Deutschland (-19,9) und Frankreich (-16,3) ab. In Italien konnten aufgrund des strengen Lockdowns gar keine Daten erhoben werden. In anderen Ländern war die Rücklaufquote der Umfrage niedriger war als üblich. Daher seien die Daten "möglicherweise weniger genau und länderübergreifend vergleichbar als üblich", betonte die Kommission.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt der Euro-Zone in diesem Jahr um 7,5 Prozent einbrechen wird. Für 2021 wird mit einem kräftigen Wachstum von 4,7 Prozent gerechnet.

(APA/Reuters)

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