Weltkriegsgedenken in Russland

Allein auf dem Roten Platz: Putins verpatzter Siegestag

(c) APA/AFP/ALEXANDER NEMENOV (ALEXANDER NEMENOV)
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Der 75. Jahrestag des Sieges der Roten Armee über Nazi-Deutschland sollte groß gefeiert werden. Doch die Militärparade wurde verschoben, ausländische Gäste bleiben aus. Und virtuelles Gedenken ist ein schwacher Ersatz für den auf Massenmobilisierung setzenden Kreml.

Wenn Wladimir Putin am Samstag am Grabmal des unbekannten Soldaten Blumen ablegen wird, wird es im Zentrum Moskaus gespenstisch leise sein. In den an der Westmauer des Kreml gelegenen Alexandergarten werden ihn nur ein paar Offizielle und Bodyguards begleiten. Am 9. Mai, der als Siegestag einer der wichtigsten russischen Feiertage ist, bleiben Massenveranstaltungen untersagt. Putin wird sich um 10 Uhr Ortszeit aus dem Alexandergarten an die russischen Bürger wenden, ihnen zum historischen Sieg gratulieren und sie zum Durchhalten in der Coronakrise aufrufen.

Das Land ist mit mehr als 177.000 Fällen auf den fünften Platz weltweit aufgestiegen und hat damit Frankreich und Deutschland zahlenmäßig überholt. Bis 11. Mai gelten umfangreiche Ausgangsbeschränkungen in vielen russischen Regionen, darunter in Moskau. In der Hauptstadt wurden die Maßnahmen per Bürgermeisterentschluss am Donnerstag bis Monatsende verlängert. Baustellen und Industriebetriebe sollen ab 12. Mai wieder aufmachen. Künftig werde das Tragen von Masken und Handschuhen in den Moskauer Verkehrsmitteln, in Taxis und in Geschäften verpflichtend sein, stellte Bürgermeister Sergej Sobjanin auf seinem Blog in Aussicht. Moskau führt die russische Corona-Statistik mit mehr als der Hälfte der Fälle klar an.

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