Die Führung in Peking fürchtet nach neuen Covid-19-Fällen eine zweite Infektionswelle. Der Zeitpunkt ist heikel – kurz vor Beginn des Volkskongresses.
Im internationalen Vergleich erscheinen die Zahlen geradezu lächerlich gering, doch für China ist es der größte Anstieg an Neuinfektionen seit rund zwei Wochen: 17 Infizierte bestätigte die Nationale Gesundheitskommission, darunter auch fünf Fälle aus dem einstigen Epizentrum Wuhan.
Es ist der erste Infektionsstrang seit rund einem Monat in der Hauptstadt der Provinz Hubei, die mittlerweile wieder ihren Betrieb aufgenommen hat: Mit dem Schulbeginn vor rund einer Woche schien der Alltag endgültig eingekehrt zu sein. Können die fünf neuen Covid-19-Fälle die Lage zum Kippen bringen? Sie stammen allesamt aus demselben Wohnblock, was die Chance erhöht, einen neuen Ausbruch rasch einzudämmen.
Wie strikt die lokalen Regierungen aus Angst vor einer zweiten Welle vorgehen, zeigt ein Blick auf den Norden des Landes: An der Grenze zu Russland und der Mongolei kam es zuletzt immer wieder zu „importierten Fällen“ – chinesischen Staatsbürgern, die bei der Rückkehr in ihre Heimat positiv getestet wurden. Am Sonntag jedoch wurde eine Grenzstadt, die im Länderdreieck zu Russland und Nordkorea liegt, nach mehreren Fällen zum Hochrisikogebiet erklärt – dem derzeit einzigen im Land.