Gastronomie

Wien verteilt Wirtshaus-Gutscheine an alle Haushalte

CORONAVIRUS 'WIEDEREROeFFNUNG DER WIENER GASTRONOMIE': LUDWIG
CORONAVIRUS 'WIEDEREROeFFNUNG DER WIENER GASTRONOMIE': LUDWIGAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Ab Mitte Juni sollen 950.000 Haushalte in Wien Gutscheine für Cafés und Restaurants bekommen. Pro Haushalt gibt es 25 bis 50 Euro.

Die Eröffnung der Schanigarten-Saison in Wien gibt es ja jedes Jahr. Heuer nützte Bürgermeister Ludwig den Termin, um eines der bisher größten städtischen Corona-Hilfspakete zu präsentieren. So soll ab Mitte Juni jeder Wiener Haushalt einen gratis Essensgutschein bekommen. Einzulösen sind diese in einem der 9000 Wiener Gastro-Betriebe oder Kaffeehäuser.

Ludwig will damit „Schwung“ in die Wiener Gastronomie bringen. "Solange die Touristen ausbleiben, sollen damit die Wiener Gastronomen unterstützt werden", erklärt der Bürgermeister bei der Präsentation gemeinsam mit der Wirtschaftskammer, die, weil es noch keine geöffneten Schanigärten gibt, auf der Straße vor dem Augustinerbräu bei der Albertina stattfand.

Außerdem sollen alle Haushalte in Wien davon profitieren. Ludwig zufolge sind das derzeit rund 950.000. (Die Statistik Austria zählte 2019 in Wien 912.075 Haushalte). Einpersonenhaushalte sollen 25 Euro, Mehrpersonenhaushalte 50 Euro erhalten. Die Gutscheine werden bis ab Mitte Juni bis Ende September den Haushalten zugeschickt, die in allen teilnehmenden Restaurants und Kaffeehäusern eingelöst werden können. Alkoholische Getränke sind aber ausgenommen.

40 Millionen Euro: „Wir können uns das leisten"

Insgesamt hat die Stadt, die die gesamten Kosten trägt, rund 40 Millionen Euro dafür veranschlagt - vorausgesetzt, sämtliche Gutscheine werden auch eingelöst. "Ja, wir können uns das leisten", sagte Ludwig. Denn man habe in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet, um in schwierigen Zeiten benötigte Mittel einsetzen zu können. Immerhin gehe es um 6000 Wirtshausbetriebe mit rund 60.000 Beschäftigten. Dazu kommen noch einmal 3000 Kaffeesieder. Zum Vergleich: Die Wiener Gastronomie erwirtschaftet pro Jahr laut Ludwig rund 1,4 Mrd. Euro.

Wiens Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck sah in den Bons "Stimulanzien" für das Wiederhochfahren der seit zwei Monaten geschlossenen Betriebe. Wie viele Lokale am Freitag in der Stadt wieder aufsperren und wie viele mittelfristig die Krise überstehen werden, lasse sich derzeit nicht abschätzen, sagte Ruck. Größere Restaurants und Kaffeehäuser würden es wegen der höheren Platzkapazität wohl leichter haben als kleine. Generell rechnet Ruck mit Umsatzeinbußen von 40 bis 50 Prozent in der gesamten Branche.

(red./APA)

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