Tourismus und Corona

Österreichs Bergbahnen machen in Kürze wieder auf

Pfänderbahn AG
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Berichten zufolge dürfte heute eine Verordnung herauskommen, wonach die Seilbahnen ab Freitag wieder fahren dürfen. Die Einschränkungen sollen recht moderat sein und Seilbahnbetreiber die Kabinen freiwillig nur etwa zur Hälfte füllen.

Vor wenigen Monaten hatten die Pandemiemaßnahmen im Zuge der Coronakrise die Skisaison jäh unterbrochen - und damit unter anderem bis heute auch den Betrieb der mehr als 1100 Kabinenseilbahnen und Sessellifte von Vorarlberg bis Niederösterreich.

In wenigen Tagen dürfte für viele der Bahnen der Betrieb im Zuge der Sommersaison wieder beginnen. So soll bereits heute noch eine Verordnung in Kraft treten, die den Betrieb unter Auflagen ab 29. Mai, also Freitag, erlaubt. Das wollen die „Vorarlberger Nachrichten" (VN) aus verlässlicher Quelle erfahren haben.

Insgesamt würden die Einschränkungen weniger hart ausfallen als befürchtet. Laut VN-Informationen würden die Bahnen auf die Berge behandelt wie der übrige öffentliche Verkehr. Grundsätzlich gelte in Kabinen, Gebäuden und dem Nahbereich der Ein-Meter-Abstand (von Personen, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben), in geschlossenen Räumen, also Kabinen und Gebäuden, zusätzlich die Maskenpflicht.

Bei unvermeidbar großem Gedränge und beim Ein- und Aussteigen dürfe der Abstand kurzfristig auch kleiner ausfallen.

Freiwillige Kapazitätsgrenzen

Kapazitätsbeschränkungen sollen in der Verordnung angeblich nicht beschrieben sein. Allerdings dürften diese von Unternehmern eigenständig umgesetzt werden: So hieß es etwa am Morgen seitens eines Bergbahnunternehmens im Salzkammergut, dass man die Kabinen nur zur Hälfte füllen werde.

Die Informationen bestätigte laut VN im Wesentlichen auch der Sprecher der Vorarlberger Seilbahnen, Hannes Jochum. Noch fehle allerdings die Unterschrift unter der Verordnung, die aber noch heute durch Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) erfolgen dürfte.

© Feuerkogel/Traunsee Touristik GmbH

Zuletzt war die Verunsicherung bei den Liftgesellschaften groß gewesen, und damit verbunden auch etwa bei Wirten, die Lokale auf den Bergen besitzen, Betreibern anderer Ausflugsziele, Hoteliers, anderen Lokalen und Geschäften in der Region. Es gab Gerüchte, dass selbst in großen Seilbahnkabinen, wo sonst Dutzende Personen Platz haben, nur einige wenige Menschen fahren dürften. In den zwei Kabinen der Pfänderbahn in Bregenz etwa, die auf je 80 Personen ausgelegt sind, hätten gerüchteweise je nur zwei Personen fahren dürfen. Das hätte einen Sommerbetrieb wirtschaftlich vielfach unsinnig gemacht.

Gäste mögen Gedränge heuer besonders wenig

Jochum verwies allerdings auf erwähnte autonome Einschränkungen durch die Bahnbetreiber, etwa Kapazitätsgrenzen und Abstandsmarkierungen auf dem Boden. Das entscheide jeder für sich selbst - wie Aussagen mehrerer Bahnbetreiber nahelegen, bahnt sich dabei eine Reduktion um je etwa die Hälfte der jeweiligen Kapazität an. Das deutete auch Jochum als Geschäftsführer der Bergbahnen im Brandnertal konkret für diese an.

Dazu werde es verstärkte Hygienemaßnahmen geben, etwa Spender für Desinfektionsmittel und häufiges Putzen von Kabinen, Handläufen, WCs und so weiter. Man werde dafür auch mehr Reinigungspersonal anstellen.

Einigen Seilbahnunternehmern zufolge sei es absehbar, dass die Gäste heuer überaus sensibel auf Massen reagieren und zu volle Kabinen scheuen würden. Dafür könne man aber die reduzierte Kapazität pro Fahrt teils ausgleichen, indem Frequenz und Fahrgeschwindigkeit erhöht würden. Insgesamt, so Jochum in den VN, habe man doch die Hoffnung, „mit einem blauen Auge davonzukommen", so Jochum.

(wg)

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