Neuinfektionen: Israel schließt wieder Schulen

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Die Regierung in Tel Aviv überdenkt auch weitere Lockerungen. Die meisten Neuinfektionen unter Schüler und Lehrern gibt es in Jerusalem.

Jerusalem. Für die Schüler in Israel hatte schon eine Art Post-Corona-Alltag begonnen: Vor gut einem Monat ordnete die Regierung in Tel Aviv die Öffnung der Schulen an – doch möglicherweise zu früh, wie sich nun herausgestellt hat. Seit Ende Mai sind die Neuinfektionen in den Bildungs- und Betreuungseinrichtungen deutlich gestiegen. Etwa 130 Schulen und Kindergärten haben ihre Tore in den vergangenen Tagen deshalb bereits wieder zugemacht. Und Experten warnen: Schulen könnten in Israel die neuen Infektionsherde sein.

Bei rund 350 Schülern und Lehrern ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher nachgewiesen worden, mehr als die Hälfte der Infizierten befinden in Jerusalem. Etwa 17.500 Schüler und Lehrer sind derzeit in häuslicher Quarantäne. Abschlussfeiern zum Ende des Schuljahrs sollen nur noch in eingeschränkter Form stattfinden. Die Regierung will außerdem weitere geplante Lockerungsmaßnahmen überdenken und womöglich verzögern.

Schrittweise Öffnung

Israel hatte zu Beginn der Corona-Welle rasch strikte Maßnahmen ergriffen. So hatte es schon früh die Grenzen für Ausländer geschlossen, Bars und Restaurants gesperrt, Schulen zugemacht. Der Verlauf der Pandemie war im Land anschließend milde. Im Zuge einer schrittweisen Lockerung hatten die Schulen Anfang Mai wieder aufgemacht, seit knapp zwei Wochen dürfen auch Restaurants und Gasthäuser wieder Gäste empfangen. Der Reiseverkehr soll ab Mitte Juni wieder anlaufen.

Als Grund für die Neuinfektionen bei Schülern und Lehrern wird eine mangelnde Umsetzung der Hygienevorschriften vermutet. Bisher haben sich in Israel rund 18.000 Menschen mit dem Virus infiziert, knapp 300 sind daran gestorben.

(red.)

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