Interview

Statistik-Austria-Chef Thomas: „Sterblichkeit war zehn bis 15 Prozent höher“

Der neue Chef der Statistik Austria Tobias Thomas will unabhängige Zahlen liefern, die Interpretation aber anderen überlassen.
Der neue Chef der Statistik Austria Tobias Thomas will unabhängige Zahlen liefern, die Interpretation aber anderen überlassen.APA/HERBERT NEUBAUER
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Der neue Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas erklärt, warum Statistiken in der Corona-Krise so ein Politikum sind und warum die Armutsgefährdungsquote sinken könnte, wenn es in der Krise den Menschen schlechter geht.

Die Presse: Was ist an Statistiken denn so wichtig, dass die Besetzung des Leiters der Statistik Austria ein derart großes Politikum ist?

Tobias Thomas: Die Statistik Austria ist eine unabhängige Institution, und so wurde sie auch in den vergangenen 20 Jahren wahrgenommen. Daran besteht – so glaube ich – wenig Zweifel. Und wir sind wichtig, weil wir eine verlässliche und unabhängige Quelle von Zahlen, Daten und Fakten sind.

Wozu braucht es all diese Zahlen?

Diese brauchen wir in der öffentlichen Debatte. Die Bürgerinnen und Bürger müssen darauf vertrauen können, dass sie unabhängig informiert werden, um sich ein eigenes Bild machen zu können. In Zeiten von Populismus und Fake News ist das besonders wichtig. Natürlich brauchen auch öffentliche Stellen, etwa Ministerien, unabhängige Zahlen, auf die sie vertrauen können und auf deren Basis eine lösungsorientierte Politik erst möglich ist. Und natürlich braucht auch die Wissenschaft unabhängige Daten für die empirische Forschung.

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